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Tiroler Tageszeitung

„Stadtwohnung steht seit einem halben Jahr lee“, Seite 17

Stadtwohnung steht seit einem halben Jahr leer

Seit Ende Juli wohnt niemand in einer Innsbrucker Stadtwohnung der Neuen Heimat. Mittlerweile steht sie Landesbediensteten offen.

Von Melina 0. Mitternöckler

Innsbruck - Der Schock saß
tief bei Nicola Pilgram, als ihr
Ex-Mann, Vater ihrer Tochter,
Ende Juli plötzlich verstarb.
„Im September haben wir
seine Zweizimmerwohnung
ausgeräumt und dann an die
Neue Heimat übergeben“,
erzählt die Tirolerin der TT.
Doch bis heute weiß sie nicht,
ob die Küche vom Nachmieter übernommen wird oder
ob sie sie ausbauen muss.
Für Pilgram ein Zeichen, dass
noch immer niemand die
Wohnung im Pradler Saggen
in Innsbruck bezogen hat.
Diesem langen Leerstand
stehen Wohnungsnot und
hohe Mietpreise in der Landeshauptstadt gegenüber.
Im Sommer waren rund 3000
Personen auf der Warteliste
für eine Stadtwohnung, Anfang Februar dieses Jahres
waren es mehr als 2500.

Markus Pollo, Geschäftsführer der Neuen Heimat
Tirol (NHT), bestätigt: „Am
vierten Oktober erfolgte die
Rückstellung.“ Nach wie vor
sei die Wohnung leer. Anfangs
habe die NHT die Wohnung
als Absiedlerreservoir zurückgehalten: Will die NHT ein
Haus abreißen, bietet sie Bewohnern eine Alternative an,
um „sie aus den unbefristeten
Mietverträgen rausbringen“
zu können. „Mehreren Absiedlern haben wir die Wohnung angeboten, jeweils mit
Bedenkzeit. Alle haben sie abgelehnt“, so Pollo. Am vierten
Dezember meldete die NHT
die Wohnung schließlich der
Stadt zur Vergabe.

Ab Dezember lag der Ball
also bei der Stadt Innsbruck.
Das Referat Wohnungsfreigabe bot die Wohnung zweimal
an, beide Male erhielt es eine
Absage, heißt es vonseiten
der Stadt.

Mitte Februar wurde die
Wohnung als Landeskontingent freigegeben, die Zuweisungsrechte —- wer die
Wohnung vergeben darf — abgetauscht. Und zwar „auf Anfrage des Landes Tirol“, wie
die Stadt mitteilt. Das Land
hingegen sagt, ihm sei das

einmalige Zuweisungsrecht
für zehn Jahre angeboten
worden. Entsprechend einer
Vereinbarung mit der NHT
würden dem Land jährlich
fünf Wohnungen gegeben.
Nun ist die ehemalige
Stadtwohnung also für maximal zehn Jahre eine Lan-

deswohnung. Diese „stehen
allen Bediensteten des Landes Tirol zur Verfügung“, so
ein Sprecher. Bei der Vergabe
würden etwa das Einkommen
und die sozialen Verhältnisse
berücksichtigt werden. Das
Land darf die Wohnung nur
einmal an einen seiner Be-

diensteten vergeben und dieser maximal zehn Jahre darin
bleiben. Danach, oder bei einem früheren Auszug schon
eher, gehe die Wohnung an
die NHT zurück. Dass dann
das Zuweisungsrecht wieder
bei der Stadt liegt, davon geht
das Land aus.

„Grundsätzlich wird seitens
des Landes stets bestmöglich
versucht, Wohnungen rasch
zweckmäßig zu verwenden“,
betont das Land. Die Stadt
versichert Ähnliches, auch die
NHT sagt, man habe Interesse
daran, Wohnungen rasch neu
zu vermieten - auch wegen
der Leerstandskosten. Wann
es im Fall der Zweizimmerwohnung im Pradler Saggen
so weit sein wird, ist noch
nicht abzusehen. Es „wird
nun umgehend eine ehestmögliche Vermietung angestrebt“, heißt es vom Land.
Das aktuelle Angebot sei in
Bearbeitung.

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