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Jahr: 2025

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Kurier

„Raumnot in der Kulturszene: Erste-Hilfe-Paket der Stadt“, Seite 16

Nach mehrjähriger Suche bekommen die Kollektive „Gans anders“ und „Bonanza“ eine neue Festival-Spielwiese

Raumnot in der Kulturszene:
Erste-Hilfe-Paket der Stadt

Innsbruck. Lösung für Open-Air-Events, indoor fehlt noch der große Wurf

VON CHRISTIAN WILLIM

Überregional bekannte Konzerthallen wie der Innsbrucker Hafen oder der Weekender sind in den vergangenen Jahren wie auch so mancher Club von der Bildfläche
verschwunden. Die Betreiber von Kulturzentren wie
der „Jungen Talstation“ am
Fuße der alten Hungerburgbahn sind auf der Straße gelandet oder stehen wie im
Fall der Initiativen in der
„BALE* — ein ehemaliges Firmengebäude — kurz davor.

Unmut in der Szene

Erst am vergangenen Samstag haben Vertreter der alternativen Kulturszene bei
einer Demo wieder auf
die Raumnot aufmerksam
gemacht. Die zu lindern, hat
auch Bürgermeister Johannes Anzengruber im Wahlkampf angekündigt.

„Es geht um ein brennendes Thema“, erklärte Kulturstadtrat Georg Willi (Grüne),

der sich in der vergangenen
Regierungsperiode als Bürgermeister schon an dem Thema die Zähne ausgebissen
hat, am Dienstag bei einer
Pressekonferenz. Dabei versuchte Willis Nachfolger Anzengruber Aufbruchstimmung zu vermitteln. „Ich verspreche, dass wir viele Räume

„Ich verspreche, dass wir
viele Räume über die
Stadt verteilt haben
werden. Wir müssen ins
Tun kommen.“

Johannes Anzengruber
Bürgermeister Innsbruck

über die Stadt verbreitet haben werden.“

Man habe sich in den vergangenen Monaten auf das
Immobilien-Portfolio der
Stadt und ihrer Beteiligungen konzentriert. Denn bei
privaten Eigentümern Ssei
man oft nur Passagier. „Es ist
gelungen, mehrere Flächen

zu finden“, so der Stadtchef.
Outdoor wird heuer eine alte
Deponie neben dem Baggersee als Festivalgelände zur
Verfügung gestellt. Die Kollektive „Bonanza“ und „Gans
anders“, die in dieser Ecke
schon in der Vergangenheit
Festivals veranstaltet haben,
werden gemeinsam im Juli
als „Gabonsa“ ein Open-Air
auf der 40.000 Quadratmeter
großen Wiese realisieren.
„Bonanza“ fand zuletzt
2018 statt. „Wir sind schon
lange auf der Suche nach
einer Fläche in Stadtnähe und
superhappy, dass wir jetzt ein
Zuhause gefunden haben“, so
Konrad Wolfgang von dem
Kollektiv. Er ließ aber auch
nicht unerwähnt: „Es gibt immer noch Indoor-Raummangel.“ Ins selbe Horn stießt
David Prieth von der Plattform mobile Kulturinitiativen.
Er lobte zwar die Bemühungen der Stadt, mit der er Gespräche zum neuen Angebot
geführt hat. Aber das große
Thema bleibe: „Raum für

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Hunderte Menschen, wo man
Musik veranstalten kann.“ In
einem ersten Schritt sollen
nun etwa Mehrzwecksäle in
den Stadtteilen für Events
oder auch Proben zur Verfügung gestellt werden. „Wir
versuchen, möglichst niederschwellige Zugänge zu schaffen“, so Willi.
Eine fixe „Homebase“
Flächen in Olympiaworld,
Congress und voraussichtlich auch Messe sollen von
Kulturvereinen zu Sondertarifen gemietet werden können. Solche Lösungen „ersetzen nicht historisch gewachsene Räume“, betonte Prieth.
In einem größeren Standort sieht Anzengruber jedoch
auch die Chance für eine
„Homebase“ für Kulturtreibende, zu Details hielt er sich
aber noch bedeckt. Bei anderen Flächen soll nun ab sofort
ein eigener Kulturraumkoordinator gemeinsam mit
potenziellen Nutzern an Möglichkeiten basteln.

RICHARD BUCHMER