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Jahr: 2025

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- S.18

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Kronenzeitung

„Koordinierte Kulturräume“, Seite 45

Koordinierte Kulturräume

Innsbrucks freie Kulturszene braucht Flächen, um sich weiter entfalten zu können. Gestern

präsentierte die Stadt ein Konzept und stellte dazu einen „Kulturraum-Koordinator“ vor.

yr

der vielfältigen, enn gagierten und großteils jungen freien
Kulturszene der Tiroler Landeshauptstadt brodelt es seit
längerem — und das gewaltig.
So auch am vergangenen
Samstagnachmittag im Zuge
einer Kundgebung, bei der
die freie Kulturszene Innsbruck ein Zeichen des Missfallens setzte. Denn alternative Kulturorte wie die „Junge Talstation“ oder das „Bale“ werden nach der Schlie-
Bung ihrer Ortlichkeiten ins
Abseits gestellt, ließ das
Bündnis „Tag der Kulturarbeit“ bei dieser Veranstaltung verlauten. Deren Sprecherin, Architektin Julia
Pohl, stellte dabei die Sinnfrage: „Was ist der Wert
einer Kulturstadt, wenn diese ihre Türen schließt?“

In diesem Sinne gaben
gestern Bürgermeister Johannes Anzengruber sowie
Vizebürgermeister und Kul-

X

turstadtrat Georg Willi mit
den Kulturmanagern und ä
Eventorganisatoren David £
Prieth, Konrad Wolfgang £
und Thomas Bonora, dem
frisch installierten städtischen „Kulturraum-Koordinator“, einen Überblick über
neue städtische Outdoorund _ Indoor-Nutzungsflächen für Kulturschaffende
und deren Gäste.

Diverse Süle & Co. werden
zur Verfügung gestellt

Bürgermeister Anzengruber
und Vizebürgermeister Willi
präsentierten ein Gros an
Nutzungsflächen, die aktuell
aus dem Immobilienportfolio der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (11G) für
Kulturschaffende zugänglich gemacht werden. So
werden die Mehrzwecksäle
in den Stadtteilen Höttinger
Au, Pradl und Amras für
Events, Konzerte und Musikproben zur Verfügung ge-

Foto: Jah

Außerdem wird der
Veranstaltungsraum in der

stellt.

Stadtbibliothek in dieses
Portfolio aufgenommen.
Auch Flächen in der Olympiaworld und Flächen in der
Congress Messe Innsbruck,
die zu günstigen Sonderpreisen für Kulturvereine gemietet werden können, sind dabei, um dort Clubbings,
Konzerte und Events zu veranstalten. Nicht zu vergessen ist die neu zur Verfügung stehende, rund 40.000
Quadratmeter große Freiluft-Fläche der „Alten Deponie“ in der Rossau, auf
der das „Bonanza Kollektiv“
Anfang Juli gemeinsam mit
dem „gans anders kollektiv“

Seite 18 von 35

Reges Interesse der
Medien und der
Kulturschaffenden
Innsbrucks bei der
Pressekonferenz (Bild
oben). „Kulturraum-
Koordinator”" Thomas
Bonora (linkes Bild).

das sogenannte „Gabonsa
Festival“ veranstaltet. Nicht
ganz so heil, wie sie nun verkauft wird, sicht die Alternative Liste Innsbruck (ALI)
die (Kultur-)Welt in Innsbruck und die präsentierte
Thematik. Bezüglich des
Postens des neuen „Kulturraum-Koordinators“ wird
die Partei kommenden Donnerstag eine Anfrage im Gemeinderat einbringen. Die
Kritik lautet konkret: „Nach
jahrelangen _ Forderungen
der Kulturschaffenden wird
jetzt ein aus dem Hut gezaubertes, intransparentes
Flickwerk präsentiert, das
mehr Fragen als Lösungen
schafft.“ Hubert Berger

Fata: lohanna Birbaumer