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Jahr: 2025

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Tiroler Tageszeitung

„Die Absicht ist da, die Aussicht verschwommen“), Seite 13

Die Absicht ist da, die Aussicht verschwommen

Die Stadt Innsbruck hat im eigenen Immobilien-Portfolio mögliche Kulturräume entdeckt. Welche, will sie aber noch nicht verraten.

Innsbruck —- Das Fehlen von
Räumen beklagt Innsbrucks
freie Kulturszene seit Jahren.
Nach Bierstindl, Hafen, Weekender und zuletzt der Jungen
Talstation dürften auch die
letzten noch in der Bale in der
Höttinger Au arbeitenden Initiativen bald obdachlos werden. Seit dem Wochenende
protestieren Kulturarbeiterinnen und -arbeiter. Mehrere Demonstrationen sind bis
Mitte Mai angekündigt. Am
Donnerstag ist das drohende
Kultursterben in der Landeshauptstadt Thema im Gemeinderat — zum Thema gemacht
hat es die Alternative Liste.
Wohl auch deshalb fiel die
Stadtregierung in den vergangenen Tagen durch verblüffenden kulturpolitischen Aktivismus auf. Via Aussendung
wurde ein Areal unweit des
Baggersees als neue Festival-

freifläche angepriesen. Anfang
Juli wird diese erstmals bespielt. Aus dem Bonanza-Festival und der „Gans Anders“-
Reihe wird dafür „Gabonsa“.

Dienstagmittag folgte der
zweite Akt: Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA) und
sein für Kultur zuständiger
Vize Georg Willi (Grüne) luden zur Präsentation „Neuer Raumperspektiven für die
Kultur“. Fazit des dreiviertelstündigen Vortrags: Die
Absicht, neue Räume zu erschließen, ist da — alles Weitere bleibt schwammig.

Es gebe im städtischen Immobilien-Portfolio eine Reihe
von möglichen, als kulturelle
Spiel- und Werkstätte geeigneten Flächen, die Kulturschaffenden zugänglich gemacht
werden sollen, kündigte Anzengruber an. Mehrzweckräume in den Stadtteilen etwa

könnten „fast sofort“ adaptiert
werden. Außerdem sollen sich
nichtkommerzielle Initiativen
künftig zu Sonderkonditionen
in größere Locations — konkret genannt wurde die Olympiaworld — einmieten. Auch
in Amras, der Höttinger Au

David Prieth (Geschäftsführer p.m.k), Bürgermeister Johannes
mas Bonora (Kulturmanager) und Wolfgang Konrad (Bonanza-Kollektiv, v. 1.) bei der Pressekonferenz.

und Pradl sei man fündig geworden. Details sollen „demnächst“ folgen.

Man stehe, das unterstrich
Anzengruber mehrfach, am
Anfang eines Prozesses. Ein
zeitlicher Rahmen wurde —
auch auf Nachfrage — nicht

näher umrissen. Manches,
erklärte Anzengruber, könne
bald starten, anderes brauche
noch länger. Wichtig sei, „dass
wir ins Tun kommen“.

Auch Fragen nach der finanziellen Dimension des Prozesses wurden vorerst vertagt.

Anzengruber, Vizebürgermeister Georg Willi, Tho-

For: Leitner

Vizebürgermeister Georg
Willi hofft bei der Suche nach
weiteren möglichen Kulturorten auf Unterstützung der
Bevölkerung: Wer ungenützte Räume habe, könne sich
melden. Da könne schließlich
Großartiges entstehen.

Koordiniert wird die Erschließung und Nutzung der
jedenfalls der Öffentlichkeit
noch unbekannten, städtischen Kulturräume vom erfahrenen Veranstalter Thomas
Bonora. Er unterstrich, dass
die neuen Räume das, was
in den vergangenen Jahren
verloren ging, nicht ersetzen
können, „sondern eine Ergänzung zu dem sind, das es noch
gibt“. Und er hob hervor, was
allen Zuhörenden schon davor
dämmerte: „Fertige Lösungen
gibt es noch keine, aber jede
Menge Arbeit — und die beginnt heute.“ (jole)

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