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Jahr: 2024

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Kronenzeitung

„Eis als einzige Gemeinsamkeit der VP-Eiszeit“, Seite 20

CLAUS MEINERT

Tiroler Politik
Inoffiziell

Die Dogana im Congress
Innsbruck: Scha tz des
Wahlkampfauftaktes der
Gruppierung „Das neue
Innsbruck“ Montag mit
rund 1000 Sympathisanten.
" ätte es noch eines Beweises bedurft, man
konnte ihn am Montag

im Congress Innsbruck finden und erleben. Dort zeicbrierte „Das neue Innsbruck“
— ein Zusammenschluss von
Für Innsbruck, Volkspartei
und Seniorenbund — seinen
Wahlkampfauftakt für die
Gemeinde- und Bürgermeisterwahl in der Landeshauptstadt in knapp sicben Wochen. Es wurde viel gejubelt
und geklatscht, gesungen,
getrunken und auch oranges
Eis gegessen. Und ecs wurde
mit keiner einzigen Wortsilbe jener Mann erwähnt, der
dieser Partei aktuell und
wohl auch am Wahltag am
meisten Schmerzen zuätgcn
wird: Die Rede ist von Johannes ‚.. der
„seiner Partei“, der OVP,
nach längerem Hickhack
und letztlich seiner Abwahl
als Vizebürgermeister den
Rücken kehrte und mit der
Gruppierung „Ja — Jetzt
Innsbruck” seither unermüdlich im Becken der sogenannten bürgerlichen, aber
auch anderer Lager um
Stimmen fischt.

Aber zurück zum Montag
im Congress. Knapp 1000
Sympathisanten (und auch
der cine oder andere Beobachter anderer Listen) hatten sich eingefunden. Einc
Größenordnung, die Innsbruck bei einer Wahl schon
lange nicht mehr erlebt hat.
„Das necuc Innsbruck“ mit

Knapp 1000 Sympathisanten beim

Wahlauftakt von „Das neue Innsbruck“

dem Bald-Ex-Staatssekretär
Florian Tursky an der Spitze
inszenierte diesen Auftakt
unter dem Titel „Neuanfang
für Innsbruck*. Ahnlich, wie
man es von derzeitigen Auftritten im Rahmen der US-
Präsidentenwahl kennt:
Show, Gilanz, Jubel, Livemusik und vicle Gäste. die

Florian Tursky sprach von Visionen, wirkte lockerer als zuletzt.

n

Rang und Namen haben.
Darunter auch Ex-Kanzler

ang Schüssel, der mit
seinen bald 79 Jahren körperlich und geistig fitter
wirkte als so mancher aktuelle Kandidat. Der begeisterte Hobbyfußballer Schüssel
war es auch, der die erste
„Wuchtel” an diesem Abend

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versenkte und betonte: Man
müsse stets die Herkunft berücksichtigen, um was Neues zu beginnen und die Zukunft anzugehen. Das würden viele vergessen. Es genüge auch nicht, nur cin Thema im Wahlkampf zu spielen, so wie etwa in Salzburg
„Wohnen um halbe Micte*.
Gemeint hatte er damit die
KPO. Für eine bessere Zukunft Innsbrucks brauche cs
wesentlich mehr.

Dieses Mehr „tischte*“
dann Tursky auf, der sichtlich befreiter und lockerer
als zuletzt wirkte. Es brauche Visionen für Innsbruck,
nicht ewige Streitereien um
die Sanierung des einen oder
anderen kleinen Platzes.
Das wichtigste Ziel seı aber,
Innsbruck wieder regierbar
zu machen, cinen Bürgermeister zu haben, der dieses
Amt nicht nur gerne tue,
sondern auch könne. „Georg
Will hat nun scchs Jahre gezeigt, dass er es nicht kann.*
Innsbruck habe den Ruf als
Weltstadt verloren, auf den
Prachtstraßen gebe es mittlerweile mehr Demonstrationen als Touristen.

Einer der Zuhörer nickte
zustimmend, während er
weiter, sein oranges Eis genoss. Übrigens wohl die cınzige Gemeinsamkeit, die
Anzengruber und Tursky bei
ihren Wahlkampfauftakten
hatten: Verteilen von Eis.
Vielleicht kühlt cs einige
Gemüter ja bis 14. April.

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