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Jahr: 2024

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- S.12

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Kronenzeitung

300.000-E-Kameras Iundeten im Sperrmüll

Vier Jahre lang überwachten 27 Videokameras

die Innsbrucker Altstadt. Doch wozu? Was war

der Nutzen? Das Erschütternde daran: 39 von 40

Gemeinderäten stellten keine kritische Frage.

essortzuständig war
R der damalige Vize-

BM Johannes Anzengruber. In der Gemeinderatssitzung von November
2020 stellte er das Projekt
im Gemeinderat vor: Beim
„Fischvergnügen“ sei im
Sommer 2020 das System
getestet worden. „Wir
machten sehr gute Erfahrungen damit“, sagt Anzengruber. Welche konkret,
sagte er aber nicht.

Dann sei das System
auch im Bereich der Theresien-Straße installiert worden. „Auch dort funktionierte es sehr gut.“ Was das
heißt, blieb im Dunkeln.
„Aufgrund der Erkenntnisse dieser Pilotierungen wurde das System gemeinsam
mit der IKB, der Swarm
Analytics und einem zusätzlichen Marketingpartner in Kooperation mit den
Veranstaltern und der Inns-

bruck Marketing GmbH
verfeinert, verbessert und
optimiert. Dies als Vorbereitung für die Abhaltung
der Weihnachtsmärkte“,
sagte Anzengruber.

Das System sei mehr als
eine Besucherstromanalyse: „Bei den Märkten sieht
man durch ein virtuelles
Drehkreuz, wie viele Personen eintreten. Bilddaten
werden nicht gespeichert.
Durch dieses System bekommen wir die Möglichkeit des Steuerns und der
Analyse.“

Wer steuert und wer analysiert, blieb ungeklärt.

Es könne modular an verschiedenen Standorten installiert werden, sagte Anzengruber: Man _ erspare
sich dadurch manuelle Zählungen, „wir können besser
steuern und i

Foto: Christian Forcher

kunft vorbereiten“: Indem
die Zahl der Passanten in
Statistiken erfasst und in
einem stillen Kämmerlein
des Stadtmarketings, der

und den Wirtschaftsstandort Innsbruck für die Zu-

Wirtschaftskammer, des

l Touri ‘band oder
des Innenstadtvereins ausgewertet wurden?

Oder griff dann jemand
zum Hörer, um die Polizei
anzurufen, auf dass sie

1

M. }

„300.000-E€-Kameras landeten im Sperrmüll“, Seite 20, 21

Die Besucherstrom-Erfassung in
der Innenstadt: Zuerst gefeiert,
dann - nach kritischen Berichten -

sofort entsor;

. Der Schaden für

den Steuerzahler ist beträchtlich.

um satte 300.000 Euro installierte Datenkrake blieb.
Bis zum Februar 2024: Da
land die ach so nützli-

in der Altstadt verhindere?
Die Bundesregierung verhängte im Herbst 2020 den
dritten Lockdown. Dieser
ging, aber der mittlerweile

Seite 12 von 16

chen Kameras plötzlich auf
dem Müllhaufen der Geschichte.

Auf der Suche nach Sinn
und Zweck gibt das Ge-

meinderatsprotokoll nur
bedingt Aufschluss. Denn
kein einziger der 40 Gemeinderäte hinterfragte die
Aktion. Nicht einmal Grüne und Neos, denen der
Datenschutz heilig ist. Dagegen stimmte nur ALI-GR
Mesut Onay. Philipp Neuner

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