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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_03_15_Presse_OCR
- S.25
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Kurier
„Waldfriede zwischen Pilgern und Bikern“, Seite 20
Waldfriede zwischen Pilgern und Bikern
Innsbruck. Vor zwei Jahren eskalierte der Streit um einen von der Stadt nahezu fertiggestellten Singletrail.
Nun gibt es kurz vor den Gemeinderatswahlen Konsens für eine neue Routenführung. Das Ende einer Posse
VON CHRISTIAN WILLIM
„Das hat sich aufgeschaukelr“,
lautert der Befund von Meinhard Egger vom Bischof-Stecher-Gedächtmisverein in der
Rückschau. Er selbst weilte im
Sommer 2022 im Urlaub, als
der Streit um den Bau eines
neuen Singletrails nahe einem
nach dem 2013 verstorbenen
Innsbrucker Altbischof Reinhold Stecher benannten Besinnungsweg eskalierte.
Der in der Bevölkerung
extrem beliebte Kirchenmann
sei immer für „Toleranz und
Miteinander“ gestanden, erinnerte Egger an dessen Haltung. Und erklärte sich die erhitzten Gemüter mit zu wenig
Informationen im Vorfeld des
Baus. Egger ließ durchblicken,
dass man ansonsten selbst für
die dann so kritisierte Routenführung eine Lösung finden
härte können.
Sondersitzung
Doch der vor eineinhalb Jahren praktisch fertig gebaute
Hofwaldtrail auf der Nordkette wurde stattdessen in Teilen
rückgebaut. Das harte damals
ein eigens einberufener Sondergemeinderat beschlossen.
Gegner des Trails hatten Störung der Pilger durch die Nähe
der Strecke moniert und, dass
diese den Stecher-Weg kreuzt.
Am Donnerstag präsentierten nun Bürgermeister
Georg Willi (Grüne) und der
für Wald und Natur zuständigen ÖVP-Vizebürgermeister
Andreas Wanker eine Lösung.
Der Hofwaldtrail rückt nun
auf neuer Trasse vom Kreuzweg ab, kreuzen wird er ihn
trotzdem. Das sei so gestalter,
„dass nichts passieren kann“,
beronte aber Egger.
Abgebremst wurden die
Biker vor Querungen von
Wanderwegen freilich schon
— wie bei solchen Strecken
üblich — auf der alten Route
durch Zaunkonstruktionen,
wie ein Video der Trailbauer
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„Verschiedene Gruppen
wollen den Naturraum
auf verschiedene Arten
nutzen. Wir haben es mit
vielen Konflikten zu tun“
David Messner
Referat Wald und Natur
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zeigt. Für David Messner vom
5 Amt für Wald und Narur zeigt
die Causa: „Wir haben mit
vielen Konflikten zu tun.“
Verschiedene Gruppen würden den Naturraum auf verschiedene Arten nutzen wollen. Man habe sich bei der
Planung des zweiten Anlaufs
die Kritikpunkte zu Herzen
genommen. Kreuzungspunkte wurden so gewählt, dass an
diesen mehrere Wege zusammenkommen, betont er.
Egger lobt das „Aufeinanderzugehen“. Und appelliert
ganz im Sinne von Bischof
Stecher an Wanderer wie
weit her. Unter dem Motto
‚„Ja, zum Trail, aber nicht so!“,
hatte im Sommer 2022 eine
Bürgerinitiative im Pfarrbüro
und der Pfarrkirche des
Stadtteils Hörtting Unterschriften gesammelt.
Gefährliche Fallen
Manche Gegner wollten sich
damit aber nicht begnügen
und stellten Bikern auf der
Strecke gefährliche Fallen, indem sie dort ÄAste und Holzteile platzierten. Nun scheint
ein Waldfriede in Reichweite.
Im Stadtsenat hat die
neue Variante bereits eine
Radfahrer für „Tol und
Miteinander“. Damit war es
zur heißen Zeit des Konflikts
um den Hofwaldrrail nicht
it gefunden. Wird dieser Beschluss auch in der
nächsten Gemeinderatssitzung bestätigt, soll ehebal-
digst mit dem Trailbau begonnen werden. Geht es nach Referent Messner, ist im Sommer bereits alles angerichtet.
Bürgermeister Willi zeigte
sich zufrieden, „dass wir eine
Geschichte finahsaeren. die
gut eineinhalb Jahre gelegen
ist“. Er betonte, dafür ein
Interregnum genutzt zu haben, „um das gleich anzugehen“. Das Ressort Wald und
Natur war nach der Abwahl
von dem inzwischen von der
ÖWP ausgeschlossenen und
im Dezember als Vize-Bürgermeister abgewählten Johannes Anzengruber vorübergehend an Willi gewandert.
Inzwischen liegt die Verantwortung wieder bei Andreas Wanker, dem Nachfolger
Fakten
nderat
im August 2022 hat
der Gemeinderat in
eines eigens dafür
einberufenen
neue Route geführt
Tiroler Modell
Seit 1997 wurden
über das Tiroler
Mountambike-Modell
landesweit 6.600 km
legal befahrbare
MTB-Routen und 150
Singletrails
geschaffen
des Parteirebellen. Der zeigt
sich „total glücklich, dass wir
heute eine Lösung präse|
ren können“. Die kos!eL Das
Projekt war ursprünglich mit
120.000 Euro budgetiert. Der
Großteil davon ist bereits in
die in Teilen wieder rückgebaute Strecke geflossen. Die
neue Variante wird nun weitere 50.000 bis 60.000 Euro
kosten, schärzt Messner.
Konflikte verhindern
Eine für die Innsbrucker Politik typische Posse geht somit
einem Happy End entgegen.
Die Pointe der Geschichte:
Mit dem Bau von Singletrails
will die Stadt eigentlich Konflikte zwischen Bikern und
Wanderern verhindern.
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