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Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Verschiedene Mieten für gleiche Wohnungen im Campagne-Areal“,

Seite 10
18.3.2024

Verschiedene Mieten für gleiche
Wohnungen im Campagne-Areal


4

In der Innsbrucker Reichenau
bauen NHT und IIG eine
„Stadt in der Stadt“. Trotz des
gemeinsamen Projekts gibt es
auch Unterschiede.

Von Monika Schramm

Innsbruck — Schneller,
höher, weiter — das trifft
in den letzten zwei Jahren
auf die Mietpreise in ganz
Tirol zu. Nicht umsonst
haben sich alle 13 Listen,
die bei der Innsbrucker
Gemeinderatswahl antreten, leistbares Wohnen als
Punkt ins Wahlprogramm
geschrieben. Schließlich
bleiben auch MieterInnen
von Wohnungen der gemeinnützigen Bauträger
wie der Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG)
oder der Neuen Heimat
Tirol (NHT) von Erhöhungen nicht verschont.

So wie eine vierköpfige
Familie im Campagne-
Areal in der Reichenau.
Rund 725 Euro pro Monat
kostete die Miete für die
IHG-Wohnung bei ihrem
Einzug im Sommer 2022,
inklusive Betriebskosten.
Zwei Jahre später sind es
gut 845 Euro — also 120 Euro mehr. Dazu kommen
100 Euro für die Parkgarage. „Die Mieterhöhung in
Verbindung mit der Teuerungssituation macht der

Familie äußerst zu schaffen“, sagt Gemeinderat
Benjamin Plach (SPÖ).

„Die Mietpreisentwicklungen sind auch im geförderten Bereich mittlerweile unerträglich. Die
Bauträger sind gemeinsam mit Stadt und Land
gefragt gegenzusteuern.“
Eine Forderung, bei der
sich in einer Podiumsdiskussion am Mittwoch die
meisten Innsbrucker VertreterInnen der Parteien
einig waren.

Zinsen als Kostentreiber

Zwar hat die Stadt im
vergangenen April die
Mieterhöhung gebremst
— jedoch nur für die 2500
1IG-Wohnungen, die dem
Richtwertmietzins unterliegen. Das sei „ein Tropfen auf den heißen Stein“,
erklärte Bürgermeister
Georg Willi (Grüne) bei
der Diskussion erneut.
„Wir greifen da ein, wo es
geht“, sagt Plach. Das sei
aber nicht genug.

Der Mietpreisdeckel
betrifft nämlich nicht
Wohnanlagen mit laufender Finanzierung wie

Im Sommer 2022 sind die ersten Mieterinnen im Campagne-Areal eingezogen.

das Campagne-Areal. Die
Wohnbauförderungszinsen und die flexiblen
Bankkredite sind ebenso wie die Betriebskosten
gestiegen — und deshalb
auch die Mieten. Was
nicht nur die IIG-Wohnungen, sondern auch
die der NHT im Campagne-Areal betrifft. Wobei
der Mietzins der beiden
Bauträger unterschiedlich
hoch ist. Vergeben werden sowohl IIG- als auch
NHT-Wohnungen über
die Stadt. Nun, so berichtet Plach, findet sich im

Mietvertrag der IIG eine
Klausel, die ihn „irritiert“.
Nach Ausfinanzierung des
Objekts werde demnach
der zuletzt vorgeschriebene Mietpreis fortgeschrieben und indexiert.
Dagegen ist die NHT
gesetzlich verpflichtet,
nach der Ausfinanzierung eine niedrige Absenkmiete zuzüglich eines
Erneuerungs- und Verbesserungsbeitrags einzuheben. Die Befürchtung:
NHT-MieterInnen zahlen
dann signifikant weniger als 1I1G-MieterInnen

Ü
a

Foto: Rita Falk

für die gleiche Wohnung.
„Das Roulettespiel, wer
wie viel für seine Stadtwohnung bezahlt, muss
ein Ende haben“, fordert
Plach. „Die 11G-Mietpreise müssen endlich zu 100
Prozent an die im gemeinnützigen Bereich angeglichen werden.“ Der erste
Abschnitt des Campagne-
Areals ist erst 2033 ausfinanziert. Dass die MieterInnen mehr als den dann
gültigen IIG-Richtwert
zahlen, sei sehr unwahrscheinlich, hieß es dazu
von Seiten der IIG.

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