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Tiroler Tageszeitung

„Gasthof zu, weil das Personal fehlt‘“, Seite 12, 13

Gasthof zu,

Der Restaurantbetrieb
des Rechenhofs ist auf
unbestimmte Zeit geschlossen
— wegen Mitarbeitermangel.

Von Monika Schramm

Innsbruck — „Der Schritt,
unser Lokal zu schließen, war am Ende nicht
schwer. Es ist uns einfach
nichts anderes übrig geblieben.“ Schon seit einiger Zeit ist das Restaurant des Rechenhofs zu.
„Auf unbestimmte Zeit“,
bestätigt Familie Speckbacher, die den Gasthof
über Innsbruck betreibt,
gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Der Grund:
„Wie so viele weitere Betriebe in Tirol haben lei-

Feto Srgr

‚ „Die MitarbeiterInnen können sich den in ihren
Augen für sie besten
aussuchen.“

Alols Rainer
(WK-Spartenobmann)

der auch wir Schwierigkeiten, Fachpersonal zu
finden.“

Dass es in der Gastronomie und im Tourismus
an Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern fehlt, weiß
Alois Rainer. Er ist Spartenobmann Tourismus
und Freizeitwirtschaft
in der Wirtschaftskammer (WK) und außerdem
selbst Gastwirt. „Wir haben de facto eine Vollbeschäftigung in Tirol und
— egal, in welcher Branche - es werden händeringend MitarbeiterInnen gesucht.” Es herrsche
eine hohe Konkurrenz innerhalb des Arbeitsmarktes. „Sie können sich den
ten Arbeitgeber faktisch
aussuchen.”

Viele Tourismusbetriebe hätten sich bereits
sehr an die Bedürfnisse
ihrer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter angepasst. „Arbeitszeitmodelle wurden überdacht, sogar die Vier-Tage-Woche
ist mittlerweile in vielen
unserer Betriebe möglich*, erklärt Alois Rainer.
Verkürzte Arbeitszeiten
haben aber Konsequenzen. „Es ist ein Spagat:

weil das Personal fehlt

den neuen Bedürfnissen
gerecht zu werden und
wegen der geringeren
Arbeitsstunden weiteres
Personal einzustellen —
wenn die Suche schon so
schwierig ist.“

Mehr Ruhetage

Dass ein Lokal oder
Restaurant sieben Tage
die Woche offen habe, gebe es kaum mehr. „Auch

wir haben mittlerweile einen Ruhetag und zweimal
im Jahr Betriebsurlaub“,
sagt Alois Rainer.

Für den Rechenhof, ein
beliebtes Ausflugslokal,
sucht die Wirtsfamilie
drei MitarbeiterInnen für
die Küche, zwei im Service - je in Vollzeit — sowie
zwei bis drei Teilzeitkräfte für Küche und Service.
„Schauen wir, was die

u D N

Der Rechenhof über Innsbruck ist ein beliebtes Ausflugsziel, das Restaurant ist aber „bis auf Weiteres“

Zeit bringt.“ Die Vermietung der Gastzimmer und
Apartments im Gasthof
läuft normal weiter. „Für
die Beherbergung wäre
ein offenes Lokal sehr angenehm.“

Wie ließe sich aber der
Personalmangel entschärfen? „Eigentlich bräuchten wir mehr Arbeitskräfte
aus dem Ausland, besonders aus Drittstaaten“,

*
B
geschlossen.

Fato: Domanig

sagt Alois Rainer. „Hier
gibt es jedoch viele politische Hürden, wie Kontingente für Saisonkräfte.
Wichtig sei auch, den Zugang zur Branche attraktiver zu machen. Vielfältige
Lehrberufe und Modelle
für Quereinsteiger gebe es
bereits. „Zusätzlich bieten
Tiroler Tourismus- und
Berufsschulen höchste
Ausbildungsqualität.“

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