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Tiroler Tageszeitung

„Nur schimpfen bringt nichts“, Seite 20

„Nur schimpfen
bringt nichts“

Markus Lassenberger spricht über Konfliktvermeidung, Hausarbeit,
Golfen und erklärt, warum es in seinem Leben zwei Mariellas gibt.

Vaon Denise Daum

Innsbruck — Wendig, kompakt und auffällig. Markus
Lassenberger ist ein Fan des
FPÖ-Smart, mit dem er im
Wahlkampf durch Innsbruck
düst. Der Innsbrucker Vizebürgermeister und Spitzenkandidat für die Wahl am 14.
April tritt unprätentiös auf.
„Für viele bin ich jetzt als
Vizebürgermeister was Besonderes. Aber ich bin der
Gleiche wie vorher. Ich weiß
auch, dass ich von heute
auf morgen wieder weg sein
kann. Das geht oft schnell”,
sagt der 44-Jährige.

Schnell ging sein Aufstieg
in der Politik. Zur FPO kam
Lassenberger, der nach der
Elektrikerlehre in den Polizeidienst wechselte, über
die Personalvertretung AUF.,
So richtig für Politik zu interessieren begann er sich erst
2015 — „mit der Migrationswelle*. FPÖ-Urgestein Rudi
Federspiel wurde auf Lassenberger aufmerksam und
bot ihm einen der vorderen
Listenplätze für die Gemeinderatswahl 2018 an. „Nur
schimpfen bringt nichts.
Wenn ich was verändern will,
muss ich einer von den 40 im
Gemeinderat sein”, habe er
sich damals gedacht.

Nach der Wahl wurde Lassenberger FPO-Klubobmann,
Ende 2020 Stadtrat (ohne
Amtsführung). Anfang 2021
folgte die Wahl zum FPO-Vizebürgermeister — der erste
in der Geschichte Innsbrucks.
Er zählt sich zum „gemäßigten Teil der FPO“. Zu Herbert

Vizebürgermeister Markıss Lassenberger tritt bei der Wahl am 14. April als
Bürgermeisterkandidat für die FPÖ an.

Kickl habe er wenig direkten
Kontakt.

In seiner Familie sei nie
viel politisiert worden, wenngleich der Vater, der wie der
Opa als Straßenkehrer bei der
Stadt gearbeitet hat, ebenfalls
FPÖ-Mitglied ist. Auch die
Mama unterstützt den Sohn,
sie ist auf Listenplatz 30 gereiht. „Meine Eltern sind sehr
stolz auf mich,”

Zur selben Zeit wie Lassenberger begann auch seine
langjährige Lebensgefährtin
Mariella Lutz ihr politisches
Engagement — damals noch
bei der ÖVP, seit Oktober 2023
auf der parteifreien Liste von

Vatz Mal

Johannes Anzengruber. Zur
Konfliktvermeidung wird im
Hause Lassenberger-Lutz in
Arzl kaum über (Stadt-) Politik
gesprochen. Das funktioniere
mal besser, mal schlechter.
„Wer sagt, er hat nur gute
Zeiten mit dem Partner, dem
glaube ich nicht.”
Konfliktfrei verläuft indes
die Aufteilung der Hausarbeit. „Wir leben eine moderne Partnerschaft. Von traditioneller Rollenverteilung
halte ich nichts.” Lutz und
Lassenberger machen 50:50.
„Ich bin der bessere Fensterputzer von uns beiden”,
sagt Lassenberger nicht ohne

Stolz. Und eigentlich könne
er auch besser bügeln, legt er
nach einer kurzen Denkpause nach. Dafür hat sie das bessere Handicap. Beide spielen
leidenschaftlich gern Golf.
Für Lassenberger kein Elitesport mehr. „Golfen ist nicht
teurer als Skisport.”

Neben seiner Lebensgefährtin spielt noch eine zweite Mariella eine wichtige Rolle
in Lassenbergers Leben: seine
20-jährige Tochter. „Sie ist
sehr brav.
Wir haben
ein gutes
Verhältnis.” Von
der Mutter
hat er sich
getrennt,
als Mariella vier Jahre alt war.
Kurz darauf lernte
er Mariella
Lutz kennen. Sie
hielt die
Namensgleichheit für einen
Scherz bzw. schlechten Anmachspruch. „Das war vor 16
Jahren im Stadtcafe, bei der
Ger-Garantie.” 6er-Garantie?
„Sechs Getränke zum Preis
von drei. Das gibt es heute,
glaube ich, nicht mehr.”

Nach 18 Jahren als Streifenpolizist in Fulpmes und Rum
arbeitet Lassenberger seit
einigen Monaten im Sicherheitszentrum in Innsbruck.
Seine Arbeitsstunden hat er
nach der Vize-Wahl reduziert,
karenzieren wollte er sich
nicht lassen. „Ich habe mich
bei der Polizei immer pudelwohl gefühlt und gehe gern in
den Dienst.“

Noch lieber würde Markus
Lassenberger allerdings nach
der Wahl im April ins Bürgermeisterbüro gehen. Die
Chancen dafür sieht Lassenberger bei fast 100 Prozent.

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