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Jahr: 2024

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- S.14

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Kronenzeitung

„Notstand in der Pflege: Es braucht dringend Personal“, Seite 24

er Pflegenotstand in

Tirol reißt auch nach

Anlaufen der Pflegelehre im Oktober 2023 nicht
ab — auch wenn man sich in
Tirol sichtlich stolz zeigt,
die Pflegelehre auf die Beine
gestellt zu haben. „Es war
eine Herkulesaufgabe. Wir
sind sehr spät mit den gesetzlichen Unterlagen konfrontiert worden“, erklärt
dazu der Geschäftsführer
der Innsbrucker Sozialen
Dienste (ISD), Hubert Innerebner. Nach wie vor sei der
Bund säumig. Entweder in
der Schaffung eines Handbuches für die Lehre oder
einer Vorlage für die Dokumentation. Nur Vorarlberg
und Tirol konnten erfolgreich die Pflegelehre starten,
mit großem Aufwand und
Vorauspreschen. 16 Lehrlinge gibt es in diesem ersten
Durchlauf. Doch die Situation für die ISD ist nach wie
vor kritisch. Es fehlt an Personal, was vor allem mit der
demografischen FEntwicklung zu tun hat: Immer mehr
alte Menschen kommen auf
immer weniger junge.

Arbeitserlaubnis muss
unbürokratischer werden

Für Innerebner ist klar: Es
braucht Menschen aus dem
Ausland, aus Drittstaaten.
Dahingehend müsse man
auch ausländische Abschlüs-

Notstand in der Pflege: Es
braucht dringend Personal

Die Pflegelehre startete in Tirol gut, dennoch herrscht Mangel. Es

werden Leute aus Drittstaaten benötigt - und das unbürokratisch.

Fotos: Markus Tschepp, Birbaumer Christof

Die Bevölkerung wird immer älter, nirgends merkt man das mehr als in Heimen.

„Wir brauchen dringend Arbeitskräfte aus Drittstaaten“, fordert Innerebner.

se unbürokratischer anerkennen. Man arbeite mit
Agenturen zusammen, die
ihren Schwerpunkt in Kolumbien haben. „Wir haben
auch eine recht florierende
Zusammenarbeit mit bosnischen Einrichtungen, sodass
zumindest die zu Pensionie-

renden nachbesetzt werden
können, doch wir kämpfen
halt herum, ich sag es, wie es
ist.“ 30 bis 40 zusätzliche
Vollzeitkräfte bräuchte es.
Derzeit sind 65 von insgesamt 1006 Betten gesperrt —
wegen Personalmangels. In
den nächsten fünf Jahren

Seite 14 von 20

werden in der Pflege bei den
ISD 50 Personen in Pension
gehen. Wer ins Pflegeheim
darf, entscheidet sich nach
Dringlichkeit: Mit Pflegestufe 4 werden es immer we-

niger. _ Durchschnittsalter
beim Einzug: 83 Jahre.
Nadine Isser