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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_5_Presse_Presse_OCR
- S.11
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Tiroler Tageszeitung
„Politische Angriffe auf ein Haus im Grünen“, Seite
Politische Angriffe auf ein Haus im Grünen
Dass Innsbrucks Grünen-Politikerin Janine Bex ein sanierungsbedürftiges Haus im Wald erworben hat, lässt Wahlkampfwogen hochgehen.
Innsbruck - Eine politische
Empörungswelle erfasste gestern die Landeshauptstadt.
Der Grund: Der Kauf einer
stark renovierungsbedürftigen Berghütte durch die Innsbrucker Grünen-Politikerin
Janine Bex, der Umbau und
gefällte Bäume im Stadtteil
Hötting zwischen Hungerburg und Umbrüggler Alm.
Die Krone hatte darüber berichtet. Umgehend stellte u.a.
der für Wald- und Naturraum
zuständige Vizebürgermeister Andreas Wanker (VP) zur
„Baum- und Bau-Causa“ fest:
„Die hinterfragenswerten Ge-
nehmigungen zum Kahlschlag
im Innsbrucker Stadtwald
fallen in die Amtszeit von Ex-
VBM Johannes Anzengruber
und Bürgermeister Georg Willi. Diese beiden Amtsträger
tragen daher auch die politische Verantwortung. Ich distanziere mich entschieden
von den Vorgehensweisen zur
massiven Rodung von Anzengruber und Willi und fordere
eine umgehende Aufklärung.“
Wanker hätte sich eigentlich nur in seiner Stadt informieren müssen. Die gefällten
Bäume stehen nämlich in keinem Zusammenhang mit dem
Janine Bex ist betroffen, in welche
Wahlkampf-Schublade derzeit gegriffen wird. Foto: Falk
Anwesen von Bex. Sie und ihr
Ehemann erwarben es übri-
gens 2019 als Bestbieter aus
einer öffentlichen Versteigerung heraus um 330.000 Euro.
Die Bäume werden hingegen
auf einem Nachbargrundstück vom Forstamt geschlägert. Wegen Gefahr im Verzug.
Mitte März 2024 — also bereits
in der Amtszeit Wankers (!) —
wurde die Schlägerung ordnungsgemäß gemeldet. Die
zuständige Feuerwehr spricht
von einem überalterten und
windwurfgefährdeten Waldstück. Nach der Schlägerung
erfolgt mit der Aufforstung eine Waldverjüngung.
Die Umbaugenehmigung
für das Haus wurde 2023 erteilt, laut Raumordnungsgesetz kann die Baumasse um
25 Prozent oder maximal 100
Quadratmeter vergrößert werden. „Das bestehende Haus
wird von uns eigenhändig saniert, also nicht abgerissen“,
betont Bex, die drei Kinder
hat, in einer Stellungnahme.
Ursprünglich sollte das Haus
laut Kaufvertrag jedoch abgerissen werden. Sie, fügt Bex
hinzu, habe die Verfahren wie
jeder andere auch durchlaufen und alle Auflagen erfüllt.
Was die Zufahrt betrifft, verweist die Grünen-Politikerin
darauf, dass die Kosten der
Wegerrichtung nicht von der
öffentlichen Hand getragen
werden. „Für die Schneeräumung bestehen privatrechtliche Vereinbarungen.“
Dass für ÖVP-Vizebürgermeister Wanker Details im
Baubescheid mehr als aufklärungsbedürftig sind, dem will
Bex mit Transparenz begegnen. „Wenn es offene Fragen
gibt, kann natürlich jeder Einsicht in den Bauakt nehmen.“
Über die Angriffe, um ihr und
den Grünen im Wahlkampf zu
schaden, zeigt sich Bex jedoch
sehr betroffen. (pn)
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