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Tiroler Tageszeitung

Super(erfolgs)wahljahr in Innsbruck nicht nur im Gemeinderat der erste
Platz, sondern auch erstmals der Bürgermeistersessel. Und das für eine
Truppe, die aktuell vor allem durch eines auffällt: auffallend ruhig zu sein.
Die Strategie: Nur ja keinen falschen Sager zur falschen Zeit am falschen
Platz. Sollen sich Grüne, VP und SP mit all den anderen selbst bekriegen.
Für die FP ist das ungewöhnlich.

Weniger freilich für die SPÖ. Die Stadt Innsbruck gilt schon lange nicht
mehr als rote Hochburg. Die internen Grabenkämpfe in den vergangenen
sechs Jahren im SP-Gemeinderatsklub haben das ihre dazu beigetragen,
dass die Landespartei im Wahlkampf wenig bis kaum in der
Landeshauptstadt aufschlägt. LHStv. und Parteichef Georg Dornauer hält
sich nobel aus Mayrs Versuch, die GenossInnen in Innsbruck am
Wahlabend zweistellig zu halten, heraus. Mayr dürfte das freilich nicht
ganz unrecht kommen. Mayr steht zu Bundes-SP-Chef Bablers linkem Kurs.
Dornauer steht deshalb bei den Innsbucker SPlern nicht gerade hoch im
Kurs.

Und die Grünen? Landessprecher Gebi Mair weiß, was auch für die
Landesgrünen mit Innsbruck auf dem Spiel steht. Fällt die grüne Hochburg
Innsbruck, brennt auch bei ihm im Land der Hut. Die von Willi propagierte
Links-Koalition wirkt mehr konstruiert, als realitätsnah. Und was, wenn
den Grünen gar der Bürgermeistersessel abhandenkommt? Dann wird es
wirklich bitter. Denn wie viel Mühe es kostet, als langjähriges
Regierungsmitglied in der wiedergewonnenen Rolle als Opposition wahrund ernstgenommen zu werden, davon können Mair und Co im Landtag
auch eineinhalb Jahre nach der Landtagswahl noch ein Lied singen.

Was die NEOS betrifft: Schützenhilfe aus der Landes-Zentrale dürfte
ebenso anders aussehen, als dies aktuell Parteichef Dominik Oberhofer so
an den Tag legt. Die pinke Spitzenkandidatin Julia Seidl müht sich jedenfalls
ab, die NEOS im Stadtparlament zu halten. Oberhofer tritt unter dem
Goldenen Dachl bis dato kaum in Erscheinung. Aber vielleicht sitzt er ja
auch schon auf den für Herbst gepackten Koffern Richtung Nationalrat.
Zumindest gedanklich.

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