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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_04_6_Presse_OCR
- S.7
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Tiroler Tageszeitung
„MÜG-Dienst endet im Polizeiarrest“, Seite 5
Dienst
endete im
Polizeiarrest
Ein MÜG-Mitarbeiter wurde
offenbar unwissentlich in einen
Millionenbetrug verwickelt. Er ist
wieder auf freiem Fuß.
Von Thomas Hörmann
Innsbruck - Zuerst war"’s nur
eine dürre Nachricht, die seit
D gvormittag durch
das Innsbrucker Rathaus
geisterte. Allerdings mit brisantem Inhalt: Ausgerechnet ein Mitarbeiter des städtischen Ordnungsdienstes
MÜG wurde im Morgengrauen von Polizisten festgenommen. Eine Amtshandlung,
die trotz der frühen Stunde
durchaus für Aufsehen bei
den Kollegen sorgte. Zumal
der MÜG-Mitarbeiter soeben aus dem Nachtdienst
kam und noch die Uniform
trug, als er direkt in der Zentrale der Mobilen Überwachungsgruppe in der Matthias-Schmid-Straße den
überraschenden Polizei-Besuch erhielt. Das bestätigte
im Wesentlichen auch eine
Magistratssprecherin: „Der
Mitarbeiter ist im Dienst festgenommen worden.“ Die Beamten nahmen ihm den Waffengurt ab und durchsuchten
seinen Spind. Die folgenden
30 Stunden musste der städ-
Ein MÜG-Mitarbeiter geriet in den
Fokus der Justiz. Fota: Liebt
tische Mitarbeiter in einer
Zelle des Polizeianhaltezentrums verbringen.
Der Grund für die Festnahme war zumindest im
Magistrat vorerst unklar.
„Wir erfuhren nur, dass die
Festnahme mit der Tätigkeit
bei der MÜG nichts zu tun
hat“, hieß es aus dem Rathaus. Im Lauf des Freitags
ist dann durchgesickert, dass
der Mann auf Ansuchen der
italienischen Justiz auf Basis
eines EU-Haftbefehls festgenommen worden war. Die
konkreten Vorwürfe blieben
weiterhin im Nebel. Aber
nicht mehr lange.
Schon die schnelle Enthaftung des MÜG-Mitarbeiters bereits am Freitagnachmittag zeigte auf, dass die
Indizienkette wohl einige
Bruchstellen hatte. Wie TT-
Recherchen in der Folge ergaben, soll der Innsbrucker
nach Ansicht der italienischen Justiz zusammen mit
weiteren Verdächtigen unberechtigt Förderungen in der
Höhe von 15 Millionen Euro
bezogen haben. Offenbar ein
Irrtum: Vielmehr dürfte der
vermeintliche Täter aus den
Reihen der MÜG selbst Opfer
sein. Opfer eines Italieners,
der im Namen seines Tiroler
Bekannten die Förderungen
beantragt und wohl auch bezogen hat. Quasi ein Identitätsdiebstahl.
Der M u" ratsbedi
war angeblich nicht der Einzige, der am Donnerstagmorgen festgenommen wurde.
Auch in Italien soll die Polizei
in der Causa mehrere Personen wegen Förderungsbetrugs in Millionenhöhe verhaftet haben.
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