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Tiroler Tageszeitung

„Ideen gegen Leerstand im Zentrum“, Seite 28+29

Ideen gegen Leerstand im Zentrum

Leere Geschäfte belasten nicht
nur Innsbrucks Innenstadt. Ein
Einzelhändler im Zentrum fordert
deshalb mehr Zusammenhalt.

Von Clemens Markart

Innsbruck — Die Auslagen in der Innenstadt
wurden in den vergangenen Jahren leerer. Der
Anteil an ungenutzter
Handelsfläche in Innsbruck betrug 2024 fünf
Prozent, wie eine im Februar präsentierte Studie
von Standort+Markt ergab. Gleichzeitig wechselten im Vorjahr 10,6
Prozent der Fläche den
Besitzer. In der Landeshauptstadt ist die Situation damit besser als
in anderen österreichischen Städten, der stationäre Handel stand aber
bereits unter besseren
Vorzeichen.

„Der Leerstand ist das
Symptom, wir müssen
die Ursachen bekämpfen“, sagt der Innsbrucker Unternehmer
Helmut Reichholf. Er
betreibt in der Maria-
Theresien-Straße das
Geschäft „Robin Book“.
Dort verkauft er preiswerte Bücher, Trendartikel sowie Spiel- und
Schreibwaren. Sein Laden müsse

728

derzeit nicht um seine
Existenz bangen, aber
„die Renditen sind deutlich geringer geworden“.
Den Anstieg der Personalkosten um fast 25
Prozent in drei Jahren
sowie die deutlich höheren Miet- und Energiepreise könne ein Betrieb
kaum an seine KundInnen weitergeben.

Leerstand wegputzen

Für den Unternehmer
bildet ein klein strukturierter Einzelhandel
„einen wichtigen Mosaikstein im Stadtbild von
Innsbruck“. Das vielfältige Angebot im Handel
sei deshalb auch für die
Stadt als Urlaubsziel relevant. Deshalb müssten sich „alle Player an
einen Tisch setzen“, um
Innsbrucks Innenstadt
zu beleben.

Als ein Ansatz schwebt
ihm ein regelmäßiger
„Frühjahrsputz“ vor, um
verdreckte Ecken und
Fassaden im Zentrum
aufzuwerten. Außerdem
brauche es in der Innenstadt neben größeren
Veranstaltungen auch
über das Jahr verteilt
kleine Events, um
Gästen - „auch

TirolerInnen

Geschäfte gibt es besuchen
derzeit in der Landes- Innsbruck”
— Neues zu
haupßtadt Im.Durch- bieten. Beischnitt sind diese 157 des würde
Quadratmeter den Standort
groß. attraktivieren,

meint er.

Bei den Veranstaltungen nimmt

S SE

der Unternehmer das
Stadtmarketing in die
Pflicht. Trotz personeller Aufstockung im Jahr
2021 „sind kaum neue
Veranstaltungen dazugekommen“, Events,
wie die halbjährliche
Shopping Night oder
das Bridge Beat Festival,
hätten auch mit weniger
Ressourcen in ähnlicher
Form stattgefunden. Ansonsten sei wenig Neues
umgesetzt worden.

Stadtmarketing kontert

Auf Anfrage der TT verweist das Stadtmarketing
auf seinen Zweck, „sich
um die positive Wahrnehmung der gesamten Stadt
und verstärkt um die Innenstadt zu kümmern“.
Das Unternehmen mit
städtischer Beteiligung sei

Für Unternehmer Helmut_ Reiéhholf steht auch die Stadt Innsbruck in der Pflicht, etwä in der Mu:

Vorjahr.

„stets darum

bemüht, auch un-

sere Formate und Events
weiterzuentwickeln, neu
zu denken“ und neu zu
entwickeln. Angesprochen auf die personelle
Aufstockung der Vorjahre,
hält das Stadtmarketing
fest, dass seine „Aufgabengebiete für Innsbruck
weit über das Thema
Events hinausgehen“.

Seite 5 von 17

Von der Stadt
Innsbruck er-

wartet sich

1_14_100 Reichholf,
Quadratmeter Ge- dasi) .d("le"
schäftsfläche hat Vermlätung
Innsbruck. Das sind um ihrer Lie-
3000 weniger als im genschaf-

ten stärker

darauf achte,
kleine, regionale Geschäfte zu
fördern.

Wissen über Konkurrenz

Dass die Stadt Innsbruck
inzwischen einen eigenen Beauftragten für
Leerstand eingesetzt habe, sei „ein zarter Schritt
in die richtige Richtung“.
Reichholf hat bei den vergangenen Innsbrucker
Gemeinderatswahlen
mit seiner Liste „EINIG“

B >

seumstraße.

Foto: Axel Springer/Markart

selbst für das Bürgermeisteramt kandidiert.
KundInnen müssten
sich zudem fragen, ob ihnen Wertschöpfung in der
eigenen Region und die
Qualität ihrer Produkte
wichtig seien. „Wenn ja,
muss ich als Kunde mein
Verhalten danach richten.“ Und welchen Beitrag
müssen die Unternehmen
selbst für ihren Standort
leisten? „Es braucht einen
stärkeren Zusammenhalt“
unter den Unternehmer-
Innen, findet Reichholf.
Dazu gehöre auch das
Wissen über das Sortiment des Einzelhandels in
der Stadt. So könne man
KundInnen besser an andere Geschäfte verweisen
und die Wertschöpfung
in der Region halten, statt
online abfließen zu lassen.