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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_04_29_Presse_OCR
- S.12
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Tiroler Tageszeitung
„Ein Radweg, der es unter sich hat“, Seite 19
Ein Radweg, der es unter sich hat
Ein Radweg-Abschnitt, unter dem das Abwasser aus dem Stubaital in die Kläranlage Rossau transportiert
wird? Daran wird gebaut, noch heuer sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Kosten: 10 Millionen Euro.
Von Irene Rapp
Innsbruck —- Noch laufen die
Arbeiten auf Hochtouren.
„Letzte Asphaltierungsarbeiten, Bepflanzungen, Absturzsicherungen“, nennt Günter
Guglberger von der Abteilung
Brücken- und Tunnelbau im
Amt der Tiroler Landesregierung Details. Die Rede ist von
einem Teilstück des Stubai
Radweges, der es in sich hat
und mit dem sich Guglberger
seit 2020 beschäftigt - und
zwar mit dem Abschnitt vom
Gallhof im Gemeindegebiet
Telfes im Stubai hinab zur
Stephansbrücke, einer Brücke an der Brennerstraße.
Dort hinab befand sich einst
ein Steig, jetzt zieht sich über
den Hang in den Weiler Unterberg (Teile davon gehören
zu Mutters, Teile zu Schönberg) hinunter eine in mehreren Kehren angelegte Straße.
„Keine ganz einfache Arbeit“,
wie es Guglberger umschreibt.
Denn entlang der Kehren wurden zur Hangsicherung u.a.
meterhohe Spritzbetonwände
samt vorgesetzten Steinmauern errichtet, was schon von
Weitem sichtbar ist.
‚ ‚ Derzeit finden letzte Arbeiten statt
- u.a. Bepflanzungen,
zudem werden 1000 Meter Zaun aufgestellt.“
Günter Guglberger
(Land Tirol)
Dem vorausgegangen waren Gespräche mit Grundeigentümern sowie dem Umweltschutz, denn der Radweg
führt fast durchgehend durch
das Ruhegebiet Kalkkögel.
Und dann kam noch ein weiterer Beteiligter dazu - und
zwar die Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB). Der
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Der künftige Radweg
Grund: Unter dem Radweg
wurde ein Kanal gebaut, der
künftig das Abwasser aus dem
Stubaital in die Kläranlage in
der Innsbrucker Rossau leiten
wird. Bislang wurde dieses im
Klärwerk Mieders gesammelt,
das Werk ist jedoch in die Jahre gekommen und hätte renoviert werden müssen.
In der Kläranlage Rossau
wiederum waren Kapazitäten
frei geworden. „Große Unternehmen, wie etwa die Tirol Milch, sind von Innsbruck
weg, daher konnten wir dem
Abwasserverband Stubaital
dieses Angebot machen“, sagt
Bernhard Zit, in der IKB zuständig für den Geschäftsbe-
vom Stubaital hina
ß 1u Stephansbrücke. "
reich Abwasser. Bereits jetzt
werden in der Rossau die Abwässer von Innsbruck und 14
Umlandgemeinden gesäubert,
in Herbst sollen mit Neustift,
Fulpmes, Telfes und Mieders
vier weitere dazukommen.
„Dass wir durch den Bau
des Stubai Radweges Synergien nutzen konnten, war ein
Glücksfall und hat das Projekt
spannend gemacht“, sagt Zit.
Vom Klärwerk in Mieders sei
in den vergangenen Monaten
über den Gallhof am nordöstlichen Ende von Telfes ein elf
Kilometer langer Kanal unter
dem Radweg bis zum Kreisverkehr Mutters/Natters gelegt worden.
‚ Dass wir durch
den Bau des Stubai
Radweges Synergien
nutzen konnten, war ein
Glücksfall.“
Bernhard Zit (Innsbrucker Kommunalbetriebe)
Von dort werden die Stubaier Abwässer in einem bestehenden Kanalnetz in die
Rossau befördert. Im Schnitt
sind das pro Sekunde 60 Liter, maximal 180 Liter (mit
Niederschlagswasser). Die
Kosten allein für den neuen
Kanal belaufen sich laut Zit
auf 12,7 Millionen Euro. Von
einer „wertvollen Kooperati-
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Schönberg
im Stubaital
on mit den IKB“ spricht auch
Guglberger. Und: „Die Kosten
für diesen Radweg-Abschnitt
in Höhe von 10 Millionen Euro - inklusive der Kanalbaukosten - sind für ein solches
Gelände normal.“ Im Sommer soll dieses Teilstück des
Stubai Radweges übrigens
fertig gestellt sein. „Mein Ziel
wäre die Eröffnung zu Ferien-
Stubai Radweg
Gemeinschafts-Projekt. Seit
2018 wird am Stubai Radweg
gearbeitet. Beteiligt sind Land Tirol,
Planungsverband Stubaital sowie
Tourismusverband Stubai Tirol.
Start/Fertigstellung. Seit 2018
konnten über zwei Drittel des
Radweges realisiert werden. Ende
2025 soll er fertig gestellt werden.
Der Beginn wird bei der Stephansbrücke an der Brennerstraße sein.
Dem Tourismusverband Stubai Tirol
ist laut Geschäftsführer Roland
Volderauer vor allem der Anschluss
an das europäische Radwege-Netz
ein Anliegen - im Norden an den
Inntal-Radweg und im Süden an
einen Radweg über den Brenner.
Endausbau. Wenn der Radweg
fertig gestellt ist, wird er eine Länge
von 40 Kilometern aufweisen. Die
Strecke ist durchgehend asphaltiert. Die Gesamtkosten belau-
fen sich laut Volderauer auf 23
Millionen Euro, Förderungen gibt es
von Land und Bund. Die Stubaier
Gemeinden und der TVB stellen
insgesamt rund neun Millionen
Euro dafür bereit.
beginn“, verrät Guglberger.
Ab September sollen auch
die Abwässer unter dem Radweg nach Innsbruck befördert werden - welche dann
den weitesten Weg aller 18
Gemeinden haben werden.
„Von der Talstation vom Stubaier Gletscher bis in die Rossau sind es 50 Kilometer“,
weiß Zit.
alpenverein®
innsbruck
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG
DES ALPENVEREINS INNSBRUCK
am Donnerstag, 8. Mai 2025 um 19:00 Uhr im Hotel Sailer,
Raum Tyrol, Adamgasse 8 in Innsbruck.