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Tiroler Tageszeitung

„Welpe lässt Telefon heißlaufen“, Seite 5

Die erst zehn Wochen alte Mischlingsdame wurde vor Ostem halb tot in
einem Bach im Schlosspark aufgelesen.

Foto: privat

Welpe lässt Telefon heißlaufen

Der verwaiste Mischling von Schloss Ambras erweicht die Herzen der TirolerInnen.

Von Jasmine Hrdina

Innsbruck — Das Telefon im
Tierheim Mentlberg läutet
ununterbrochen. Der Welpe,
den eine Innsbruckerin am
Ostersamstag halb verendet
in einem Bach im Schlosspark
Ambras aufgelesen hat, löst
offenbar derartige Elterninstinkte bei TT-LeserInnen
aus, dass die Liste von InteressentInnen bereits mehrere
Seiten umfasst.

Der nur zehn Wochen alten
Hündin geht es inzwischen
besser, heißt es aus dem formell zuständigen Magistrat
der Stadt Innsbruck. „Der

Hund entwickelt sich gut und
hat sich so weit von den Strapazen erholt.“ Bisher habe
sich noch niemand gemeldet,
der oder die das Tier vermisst.
Woher der Mischling stammt
und wie er in den Schlosspark
gelangt ist, bleibt also weiter
ein Rätsel.

Nach einer Frist von einem
Monat darf der Fundhund
vom Tierschutzverein weitervermittelt werden. Jedoch
wird das Tierheim Mentlberg
BewerberlInnen gut unter die
Lupe nehmen. „Ein Welpe ist
ein Haufen Arbeit“, warnt Veronika Rom-Erhard, Obfrau
des Tierschutzvereins für Ti-

„ Ein Welpe ist ein
Haufen Arbeit. Er
ist nicht stubenrein und
muss sich erst an Menschen gewöhnen.“

Veronika Rom-Erhard
(Obfrau Tierschutzverein Tirol)

rol 1881. „Er ist nicht stubenrein und muss sich erst an das
Zusammenleben mit Menschen gewöhnen.“ Eine Anschaffung muss gut überlegt
sein, Erfahrung mit Hunden
wird vorausgesetzt.

Dass sich aktuell viele für die
junge Hündin interessieren,
ist prinzipiell gut. „Wir haben

aber derzeit rund 50 weitere
Hunde, die ein neues Zuhause
suchen“, appelliert Rom-Erard an Interessierte, auch anderen Hunden und Hündinnen eine Chance zu geben. Alt,
jung, reinrassig, Mischling, für
Anfänger geeignet oder eine
sportliche Herausforderung —
durch die große Anzahl an Tieren sei derzeit „für jeden etwas
dabei“. Leider, muss man sagen. Immer noch unterschätzen viele, was es heißt, für einen Hund Verantwortung zu
übernehmen. Die verspielte
Hündin aus dem Schlosspark
dürfte ihr Dasein nicht lange
im Tierheim fristen müssen.

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