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Jahr: 2024

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- S.12

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Tiroler Tageszeitung

„Die Gunst der Stunde“, Seite 4

Von Matthias Krapf

enn es in der Politik eine Gunst
} } der Stunde gibt, dann hat Jo-

hannes Anzengruber sie genutzt.
Wenn in der Politik manchmal das Narrativ
mehr zählt als konkrete Konzepte, dann hat
Johannes Anzengruber eine sehr gute Geschichte exzellent erzählt. Es war —- und ist
— dies die Geschichte vom engagierten, bürgernahen Lokalpolitiker und Unternehmer,
der’s kann (Arzler Alm) und der wirklich
will (privater Kredit für den Wahlkampf).
Dazu ein Schuss Anti-Establishment unter
kräftiger Mithilfe der ÖVP. Und eine un-

Kommentar

Die Gunst der Stunde

Johannes Anzengruber krönt einen beeindruckenden Erfolgslauf und erobert in fulminanter Manier den
Bürgermeistersessel. Will er Innsbruck voranbringen, braucht er vor allem eines: eine stabile Stadtregierung.

bestimmte, um nicht zu sagen fast schon
ideologiebefreite Bürgerlichkeit, mit der
viele in Innsbruck deutlich mehr anfangen
können als mit grüner Gesellschaftspolitik.
Inklusive dauererhobenem Zeigefinger.
Auch in Sachen Tonalität dürften die
Kaspressknödel den Menschen in der Stadt
näher sein als die Caprese, die man im
Team Willi zur Benamselung der präferierten und früh ausgerufenen Koalitionsvariante auserkoren hat. Georg Willi hat
beherzt um das Bürgermeisteramt gekämpft - gegen die Wechselstimmung und
den Reiz des Neuen gab es für den Amtsinhaber offenbar kein Ankommen. Dass

viel von Widerstand und Stillstand in den
letzten sechs Jahren von Willi zumindest
mitverursacht war, haben die Wählerinnen
und Wähler dann doch nicht vergessen.
Dass endlich etwas weitergeht in dieser
lebenswerten Stadt mit einigen drängenden
Problemen, traut man Johannes Anzengruber mehr zu als Georg Willi.

Das Volk - oder zumindest der verantwortungsbewusste Teil, der zur Wahl gegangen
ist - hat gesprochen. Jetzt ist der Bürgermeister am Zug. Sein wichtigstes Projekt vor
allen anderen: die Bildung einer stabilen,
arbeitsfähigen Koalition. Das Wahlergebnis
der Gemeinderatswahlen hat es deutlich

gemacht: Die Innsbruckerinnen und Innsbrucker sind die Intrigen, peinlichen Spielchen und Grabenkämpfe leid. Konstruktiv ist
Trumpf, Blockade ist out.

Das heißt: Die Regierung gestaltet und
setzt um. Die Opposition schaut ihr dabei
auf die Finger. So funktioniert
Demokratie. Hoffentlich bald
auch wieder in Innsbruck.

Lesen Sie dazu mehr
auf den Seiten 1, 2, 3

matthias.krapf@tt.com

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