Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

„Anzengruber übernimmt die Finanzen“, Seite 4

Anzengruber
übernimmt
die Finanzen

Inhaltlich dürften sich Bürgermeister
Hannes Anzengruber, Grüne und
SPÖ am Wochenende über eine neue
Regierung in Innsbruck einig sein.

Innsbruck - Koalitionsverhandlungen sind ein Ritual: Sie
sollten nicht zu schnell über
die Bühne gehen, schließlich
müssen der Bevölkerung ja intensive Verhandlungen signalisiert werden. Zu lange dürfen
sie ebenfalls nicht dauern, um
nicht den Eindruck zu vermitteln, dass bereits am Anfang
der Regierungsmotor stottert.
Jedenfalls wird bewusst die
Spannung hoch gehalten.

Bis zum Wochenende werden die Themen zwischen
Neo-Bürgermeister Hannes
Anzengruber (Ja — Jetzt Innsbruck), seinem Vorgänger Georg Willi (Grüne) und Elisabeth
Mayr zur Bildung einer Stadtregierung aber unter Dach
und Fach sein. Wenngleich
Anzengruber die Erwartungshaltung weiterhin bremst: „Es
dauert noch, wir sind erst bei
der Hälfte der Themenblöcke
angelangt.“

Doch die Erfahrung zeigt:
Zum Schluss geht es meist
sehr schnell, schließlich will
sich die Dreierkoalition nächsten Mittwoch präsentieren.
„Die Wochenmitte wäre der
Plan“, fügt der Bürgermeister
hinzu. Am 17. Mai folgt dann
die konstituierende Sitzung
des Gemeinderats.

Verhandlungen über Ressorts

Wird bereits über Ressorts
verhandelt? Dazu Anzengruber: „Da sind wir bei Weitem
noch nicht.“ Dass die ebenfalls im Stadtsenat vertretenen Freiheitlichen sowie
das Wahlbündnis „Das Neue
Innsbruck“ von ÖVP-Chef
Florian Tursky Ressortverantwortung erhalten, wird ausgeschlossen. Als Bürgermeister wird Hannes Anzengruber
jedenfalls über die Finanzen
wachen - eine Schlüsselaufgabe für die kommenden Jahre. Das bestätigt er gegenüber

der 7T. „Das ist ein klassisches
Bürgermeisterressort.“ Sein
Vorgänger Georg Willi muss
die „in Zahlen gegossene Politik“ abtreten, möglicherweise
übernimmt er künftig die Verkehrsagenden. Soziales, Gesundheit, Wohnbau, Bildung,
Tourismus sowie die Stadtplanung sind ebenfalls symbolträchtige Aufgaben.

Als Wahlsiegerin neben
Anzengruber wird die künftige SPÖ-Vizebürgermeisterin
Elisabeth Mayr wohl auf den
Wohnbau schielen. Auch der
Sozialbereich scheint auf der
Agenda der Innsbrucker So-

Fow: Lebl

, Ja, ich werde die
Finanzen übernehmen. Das ist eine
zentrale Aufgabe für
den Bürgermeister.“

Johannes Anzengruber
(Bürgermeister)

zialdemokraten zu stehen.
Derzeit ist Mayr Bildungsund Sportstadträtin.
Zusammen mit der Ressortverteilung wird die neue
Stadtregierung auch den Koalitionsmodus festlegen. Dabei dürfte sich auch die Frage
nach einem etwaigen koalitionsfreien Raum stellen. Anzengruber will sich dazu noch
nicht äußern. „Zuerst müssen
wir die inhaltlichen Details
festzurren, denn es gibt hier
einiges für die Zukunft der
Stadt abzustimmen.“ (pn)

Seite 5 von 9