Pressespiegel seit 2021

Jahr: 2024

/ Ausgabe: 2024_05_13_Presse_OCR

- S.3

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 2024_05_13_Presse_OCR
Ausgaben dieses Jahres – 2024
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung

TirolerseTageszeitung

„Es passt einfach nicht zusammen“,

13.5.2024

Seite 3

Es passt einfach nicht zusammen

Der Neubau des Managementcenters Innsbruck ist zum Scheitern verurteilt: weil die Siegerprojekte nicht zu den
festgelegten Kosten umsetzbar waren, es Verzögerungen und immer wieder Konflikte zwischen Land und MCI gibt.

Von Peter Nindler

Innsbruck - Durch die unendliche Geschichte des geplanten Neubaus des Managementcenters Innsbruck
zieht sich ein roter Faden:
Der von der Landesregierung
beschlossene Kostenrahmen
passte mit den ausgewählten
Siegerprojekten nie zusammen. Das traf bereits auf das
erste, Ende Oktober 2016 präsentierte Vorhaben der Wiener Architekten Loudon Habeler & Partner ZT GmbH zu
und wiederholt sich beim aktuellen Projekt des deutsch-

Henning-Larsen, das 2021
gekürt wurde.

ostenrahmen: Beide

Entwürfe mussten deshalb in einem so genannten
„Design to Budget“-Prozess
redimensioniert werden. Für
den Mitte 2018 gestoppten
Neubau hat die Landesregierung rund 92 Millionen Euro
beschlossen, trotz einer danach abgespeckten Planung
ging man jedoch von geschätzten Baukosten in Höhe
von 131 Mio. Euro aus.

Für den zweiten Anlauf
hat die Landesregierung
2019 dann 130 Mio. Euro als
Kostenobergrenze festgelegt.
Doch das im Wettbewerb als
Sieger hervorgegangene Projekt erfüllte die Vorgaben
ebenfalls nicht. Eine Optimierung war notwendig, aber offensichtlich kaum umsetzbar.
Um 45 Millionen Euro lag der
Bau im April 2022 über den
festgelegten Kosten.
Kuslen zu niedrig und

„politisch“ angesetzt?
Ein Vorwurf begleitet die Politik seit Jahren: Offenbar
waren die Budgetbeschlüsse der ehemaligen schwarzgrünen Landesregierung für
den MCI-Neubau stets zu optimistisch. Offenbar wurden
sie politisch schöngerechnet.

erzögerungen und Bau-

kostenindex: Zusätzlich kamen beim vorliegenden MCI-Konzept, das von
einem Totalunternehmer
(ARGE Porr-Ortner) realisiert

wird, enorme Baukostensteigerungen und zeitliche Verzögerungen hinzu. Ursprünglich sollte der Neubau bereits
2023 fertiggestellt werden, im
vergangenen November wurde als Ziel Juli 2027 ausgegeben. Doch das ist auch nicht

Auch das aktuelle MCI-Projekt des deutsch-däl

ul en

A

23

-

mehr haltbar. Offiziell nannte
das Land damals 250 Mio. Euro, nach der sechsmonatigen
Nachdenkpause und weiteren
Verschiebungen ist bereits von
320 Millionen Euro die Rede.
onfliktlinie zwischen
Land Tirol und MCI-

Y

inischen Architekturbüros Henning-Larsen erfüllte von Anfaı

K 13

Führung: Schwierig gestaltet
sich seit jeher das Z

On “
ng an den vorgegebenen Kostenrahmen nicht.

fünften Stockwerk. Anspruch
und fi jelle Wirklichkeit

spiel zwischen dem Land als
Auftraggeber und Zahler sowie
dem MCI als Nutzer. Obwohl
die Kosten erneut „explodiert
sind“, beharrte die MCI-Führung zuletzt auf dem gesamten

klaffen deutlich auseinander.
Das macht die U: g

C

Fore: MO/Hening Larsen
se hat sich die Situation kaum
verbessert. Im Gegenteil: Hin-

ter den Kulissen werden beeits Al| i dach

und einen Kompromiss auch
so schwierig.
urück an den Start?
Nach der Nachdenkpau-

T" 5
zumal sich ein weiteres Abspecken mit dem Henning-
Larsen-Konzept wohl nicht
verwirklichen lässt.

Innsbruck - Der MCI-Neubau ist ein komplexes Vorhaben, schließlich reden
auch die Stadt Innsbruck
und der Bund ein gewichtiges Wörtchen mit. Das Land
muss nämlich mit der Stadt
Innsbruck einen Baurechtsvertrag abschließen, darin
geht es um die lastenfreie
Übergabe für das Areal des
ehemaligen Hofgartencafes,
die Dienstbarkeiten für den
Sportplatz (Fenner-Areal)
und vor allem um die Bauverbotsablöse an den Bund.
Für das Grundstück, welches
die Stadt dem Land zur Verfügung stellen soll, müsste
die Stadt dem Bund aktuell
rund 11,5 Milli Euro

Seit 25 Jahren wird M

Der Neubau wäre für 3300 Studierende geplant.

teljahrhundert werden die
Neubaupläne für das MCI
gewälzt. Ein Blick in das Archiv verrät, dass man stets

istisch war, aber es

zahlen.

Es hakt aber noch an allen Ecken und Enden - und
das nicht erst seit Kurzem.
Denn seit knapp einem Vier-

in 25 Jahren nicht geschafft
hat, ein Projekt zu realisieren. Ex-Landeshauptmannstellvertreter Herbert Prock
(SPÖ) war bereits 2001 sehr

CI geplant

Innsbruck — Dass der MCI-

Ein Beispiel an der Uni nehmen

Uni-Gebäude zu eröffnen:
das Ä Heller-H: am

schaft als Bauherr und Lie-

Neubau möglicherweise
320 Millionen Euro kosten
könnte, sorgt für budgetäre Alarmstimmung. In den
nächsten Tagen will Hochbaureferent und Landesh 11

Campus Innrain. Die Investitionen betrugen 81,4
Millionen Euro - also ein
Viertel der jetzt für das MCI
geschätzten Baukosten. Der

p treter
Georg Dornauer (SPÖ) mit
MCI-Rektor Andreas Altmann die Situation ausloten. Was klar ist: 320 Mio.
Euro würden die Neubaupläne mehr oder weniger
abrupt bremsen. Das Land
Tirol und die MCI-Verant-

zuversichtlich, dass die Un- wortlichen müssen sich
ternehmerische Hochschule selbstkritisch fragen, wa-
MCI rasch neu gebaut wird. rum es nicht gelingt, den
2008 wurde schließlich ein Hochschulneubau kosten-
Masterplan präsentiert, 2015 mäßig sinnvoll auf die Reider Regierungsbeschluss ge- he zu bringen.

fasst, das Vorhaben 2018 gestoppt und vor fünf Jahren
ein zweiter Anlauf unternommen. (pn)

Im Gegensatz dazu hat
es die Universität Innsbruck geschafft, im Vorjahr
ein viel beachtetes neues

Seite 3 von 6

13.000 Q große Uni-Bau wurde von der
Bundesimmobiliengesell-

Schwierige Gesprächsbasis: Zwischen Georg Domauer (I.) und MCI-
Rektor Andreas Altmann flogen zuletzt die Funken. Fow: Springer, Sweiniechner

g" errichtet.

Die Netto-Nutzfläche
beim MCI-Projekt würde
15.300 Quadratmeter umfassen. Deshalb gibt es Überlegungen, bei einem Neustart
die BIG mit dem Vorhaben
zu betrauen. (pn)