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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_05_15_Presse_OCR
- S.9
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Tiroler Tageszeitung
„E-Scooter: Fixe Stellplätze sollen Problem entschärfen“, Seite 21
E-Scooter: Fixe Stellplätze
sollen Problem entschärfen
Die Stadt Innsbruck prüft eigene definierte Abstellplätze in der Innenstadt.
Für die Betreiber sind ausreichend viele Stellflächen das Um und Auf.
Innsbruck —- E-Scooter sind
in Innsbruck längst ein alltägliches Fortbewegungsmittel — aber oft auch ein Ärgernis: Neben Nutzern, die
vorschriftswidrig unterwegs
sind, bereiten vor allem falsch
oder verkehrsbehindernd abgestellte Leihscooter weiterhin
Probleme — ob sie nun mitten
am Gehsteig stehen, in den
Straßenraum ragen oder gar
taktile Leitsysteme für Sehbehinderte blockieren.
Nach längeren politischen
Debatten - wobei sich die SPÖ
mit dem Vorstoß für ein Leihscooter-Verbot nicht durchsetzte - sind in Innsbruck nun
konkrete Lösungsschritte geplant. Der alte Gemeinderat
traf dazu zuletzt noch einen
einstimmigen Beschluss.
Die Magistratsabteilung II
wird beauftragt, einen Vorschlag für fixe Scooter-Abstellflächen auszuarbeiten. Dabei
sollen in der Innenstadt, ähnlich wie in Wien, eigene Flächen ausgewiesen werden, wo
die E-Scooter dann abgestellt
werden müssen. Die Zone, in
der diese Regelung gilt, soll
sich an der 90-Minuten-Parkzone Innenstadt orientieren,
zuzüglich der Bereiche rund
um die Uni (Innrain/Innpromenade bis zur Freiburger
Brücke).
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Mitten am Gehsteig - oder anderweitig störend - abgestellte Leihscooter sind in Innsbruck nach wie vor ein
Ärgemis. Nun geht es, zumindest in der Innenstadt, Richtung fest definierte Abstellflächen.
Im Rest der Stadt, wo die
Problematik weniger virulent
ist, sieht das Konzept lediglich
Verbotsbereiche an zentralen
Stadtteilplätzen vor (z. B. Höttinger Kirchplatz, Pradler Straße, EKZ West, Leipziger Platz,
Tivoli-Schwimmbad-Ost). Innerhalb dieser Verbotsbereiche sollen aber ebenfalls mar-
kierte, verordnete Stellplätze
angeboten werden.
Laut dem Büro der scheidenden Mobilitätsstadträtin
Uschi Schwarzl (Grüne) wird
es dazu ein Ermittlungsverfahren gemäß Straßenverkehrsordnung geben, zudem
werden die Verleihfirmen zu
einem Infotermin geladen.
„Dichtes Netzwerk nötig“
Zugleich sollen die Ämter
auch die Frage der Entfernung
falsch abgestellter E-Scooter
(samt Abholung durch die
Verleihfirmen gegen Entgelt)
mit prüfen. Das Gesamtpaket
wird dann dem neuen Gemeinderat vorgelegt.
Die beiden in Innsbruck tätigen Anbieter stehen den Plänen grundsätzlich positiv gegenüber: Gerne wolle man die
Stadt beraten und Daten liefern, „an welchen Standorten
solche festen Abstellflächen
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Foto: Falk/TT
am meisten Sinn machen“,
erklärt die Firma Tier. Wichtig
seien ausreichend viele Stellflächen: „Zum einen sollten
NutzerInnen nicht allzu weite
Strecken zurücklegen müssen,
um einen betriebsbereiten E-
Scooter vorzufinden. Zum anderen wollen sie schnell und
flexibel von A nach B kommen
und nicht am Ziel nochmal
minutenlang die nächste Parkzone suchen.“ Deshalb sei außerhalb der Innenstadt auch
eine Beibehaltung des „Free-
Floating-Prinzips“ (ohne fixe
Abstellflächen) sinnvoll.
Auch aus Sicht der Firma
Bird benötigt es ein dichtes
Netzwerk an Abstellflächen,
„um die Vorteile der Mikromobilität zur Überbrückung der
letzten Meile zu bewahren“.
Zudem sei dann eine größere „Flotte“ nötig, um die Verfügbarkeit an verschiedenen
Standorten zu sichern. (md)