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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_05_16_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„VP benötigt einen neuen Anstrich in Stadt und Land“, Seite 2
16.5.2024
VP benötigt einen neuen
Anstrich in Stadt und Land
Von Peter Nindler
ie Stadt-Schwarzen haben in
D Innsbruck krachend verloren,
doch in der Landeshauptstadt hat
auch die Tiroler Volkspartei versagt. Strategisch, inhaltlich und personell. Nicht
nur, dass die ÖVP zu ländlich ausgerichtet ist, bereits seit Jahren konserviert sie
ausgebleichte politische Muster. Schon
längst hätte Landeshauptmann und Parteiobmann Anton Mattle deshalb einen
Befreiungsschlag wagen und die bündische Struktur mit den Begehrlichkeiten
von Bauern-, Wirtschafts- und Arbeit-
nehmerfunktionären aufweichen müssen.
In Innsbruck setzte er mit dem ehemaligen Digitalisierungsstaatssekretär
Florian Tursky einen neuen Kopf auf alte
Fundamente. Das konnte nicht funktionieren, weil die Allianz im „Neuen Innsbruck“ mit der ehemaligen Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer
ziemlich alt aussieht. Über
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auf Seite 19
peter.nindler@tt.com
Jahre hat sich die Landespartei nicht um
die zerstrittene ÖVP in Innsbruck gekümmert und plötzlich will sie etwas verkaufen, was eigentlich unverkäuflich ist.
Das setzt sich bei den KandidatInnen
für die Nationalratswahl nahtlos fort.
Spitzenkandidat Norbert Totschnig soll
zwar vorbeugend für eine mögliche ÖVP-
Regierungsbeteiligung wieder als Landwirtschaftsminister positioniert werden,
aber er gilt nicht gerade als innovatives
Signal für eine Wahlbewegung. Zu viel
Bauernbund und erneut zu wenig urbane
Atmosphäre lässt sich an ihr festmachen,
modern auf Höhe der Zeit sieht anders
aus. Wie soll dann die ÖVP Innsbruck
können, wenn sie die bürgerlichen Befindlichkeiten dort nicht einmal versteht.
Das Wahlergebnis in der Landeshauptstadt ist Parteichef Anton Mattle
ordentlich eingefahren. Er weiß, dass es
Veränderungen benötigt, einen bunteren Anstrich für das Gesicht der ÖVP.
Mehr Weitblick, weniger Scheuklappen. Das können allerdings nur neue
Köpfe vermitteln. Bisher wirkte Mattle
jedoch als ÖVP-Obmann zu zögerlich
und zu bewahrend. Innsbruck dürfte ein
Wachrüttler sein, um die Landes- und die
Stadtpartei endgültig neu aufzustellen.
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