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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_05_2_Presse_OCR
- S.9
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Kronenzeitung
„Posten-Karussell Rathaus“, Seite 18
Posten-Karussell Rathaus
Der Stadtrechnungshof analysiert die Personalpolitik der Innsbrucker Stadtregierung:
80% der Amtsvorstände wurden ausgetauscht, 1159 Neueintritte gezählt, hohe Fluktuation.
PHILIPP NEUNER
Tiroler Politik
kurz notiert
D magistrat wird immer
größer und immer teu-
rer. Das geht aus dem Bericht vom Stadtrechnungshof (früher Kontrollamt)
hervor, der jüngst im Gemeinderat diskutiert wurde.
Im Fokus stand dabei die
Ara von Ex-Grün-Bürgermeister Georg Willi, die auch
von vielen strittigen Personalentscheidungen geprägt
war — Stichwort teure Sonderverträge.
Im ersten Jahr der Willi-
Regentschaft (2018) betrug
der Personalstand im Rathaus 1493 Dienstposten. Im
vergangenen Jahr waren es
schon 1856 — ein sattes Plus
von 24,3 Prozent. Der
Trend setzt sich auch in der
Ara BM Johannes Anzengruber (JA) fort: Der Dienstpostenplan für das Finanzjahr 2025 sieht eine Gesamtanzahl von 1933 Stellen vor.
Auf die Gruppe der Lehrer und Kindergärtner entfällt dabei nur ein geringer
Teil: Hier betrug der Zuwachs lediglich 12 Prozent,
während es bei den anderen
Verwendungsgruppen (A bis
E) 34,5 Prozent waren. Auffallend: Besonders dort, wo
es für die Stadt am teuersten
ist bzw. in Zukunft wird,
nämlich bei den Akademikern (Gruppe A), ist die
Quote am höchsten. Der A-
Anteil stieg von 105 auf 168
Personen — ein Plus von 60
Prozent. Bei der zweithöchs-
er Innsbrucker Stadt-
D
A
ten Verwendungsgruppe B
waren es 25,3 Prozent. Leitungsfunktionen im Stadtmagistrat werden vorwiegend mit Personen der
Gruppen A und B besetzt.
28 Prozent warfen binnen
vier Jahren das Handtuch
Dem Stadtrechnungshof
wurde auch eine Auswertung
zur Verfügung gestellt, die
sämtliche Eintritte von 1.1.
2020 bis 31.8. 2024 beinhal-
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7 „Alles tanzt nach meiner Pfeife‘
Nach diesem Motto war in der Ara
Willi die Personalpolitik im ——
— Innsbrucker Rathaus gestrickt.
tet. Demnach wurden über
sämtliche Verwendungsgruppen und sonstige Beschäftigungsverhältnisse
insgesamt 1159 Eintritte
verzeichnet. Eine interessante Zahl in Relation zu
den insgesamt knapp 2000
Dienstposten, die auf eine
hohe Fluktuation hindeutet.
Im genannten Zeitraum
wurden 28 Prozent der
Dienstverhältnisse beendet.
Besonders deutlich wird
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Foto: Christof Birbaumer
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die hohe Fluktuation auch
bei der Analyse der Leitungsfunktionen: Rund 35
Amter verzeichnet _ der
Stadtmagistrat Innsbruck.
Von diesen 35 wurden im
Zeitraum von nur vier Jahren sage und schreibe 28 neu
besetzt, das ist ein Anteil
von 80 (!) Prozent. Bei 19
der 28 kam die jeweils
höchste Gehaltsklasse zum
Zug. Für Stellenanzeigen
gab die Regierung Willi in
den Jahren 2021 bis 2024
rund 224.000 Euro aus.
Die Personalkosten stiegen in der Ara Willi von 100
Millionen Euro jährlich auf
nunmehr 180 Millionen
Euro — Tendenz weiter steigend. Und das, obwohl die
Zahl der Einwohner sinkt.
Die tatsächliche Bevölkerungsentwicklung (Hauptwohnsitze) reduzierte sich
seit ihrem Höchststand im
Jahr 2017 (133.539 EW) um
1020 Personen und liegt
derzeit mit 132.519 Einwohnern wieder auf dem Stand
von 2015/2016.