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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_06_10_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
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„Politik bastelt an deutlich billigerer MCI-Alternative“, Seite 4
10.6.2024
Politik bastelt an deutlich
billigerer MCI-Alternative
Miet- und Baurechtsmodell wäre bei Umbau des angrenzenden Hotels
„Grauer Bär“ auf 50 Jahre gerechnet um 459 Millionen Euro günstiger.
Von Peter Nindler
Innsbruck - Rund um den
Neubau des Management
Centers Innsbruck schwirren derzeit viele Zahlen herum, zum Teil allerdings nur
halbfertige Summen. Jedenfalls liegt seit der verordneten
sechsmonatigen Nachdenkpause von November bis Anfang Mai jetzt eine deutlich
günstigere Alternative zum
seit 2019 verfolgten Projekt
mit dem Neubau auf dem
Innsbrucker Fennerareal vor.
Doch der Reihe nach.
Im heurigen März präsentierte die bereits beauftragte
Arbeitsgemeinschaft PORR-
Ortner (Generalunternehmer) ihre neue Kostenberechnung. Schließlich ist mit
weiteren Verzögerungen zu
rechnen. Der im November
vorerst auf Eis gelegte MCI-
Neubau hätte demnach nach
Berechnungen des Landes bis
zu seiner Fertigstellung 2029
zwischen 300 und 320 Mio.
Euro gekostet.
Ende Mai legte die Bau-AR-
GE dann ein pauschales Baukostenangebot von 185 Millionen Euro auf den Tisch. Auf
Preisbasis 2024. Zugleich will
PORR-Ortner dabei auf die Indexierung bis 2027 verzichten.
Die daran geknüpften Bedingungen: Projektstart noch im
Juni, Fertigstellung bis Anfang
Oktober 2027. Auf Basis dieses
Angebots würden die gesamten Errichtungskosten laut
Land Tirol jedoch 225 Mio.
Euro betragen. Der Haken dabei: Ausgeklammert werden
allerdings die Labore. Diese
würden dann in einem sanierten und dafür adaptierten
MCI-Bestandsgebäude untergebracht werden. Kostenpunkt: 25 Millionen Euro. In
Summe würden damit erneut
250 Mio. Euro an Aufwendungen für das Land anfallen.
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Das Tauziehen ulfu éinen Neubau des MCI für 3300 Studierende geht in die ents£heidende Phase.
Außerdem gilt ein Baustart
im heurigen Jahr aus derzeitiger Sicht nicht mehr als realistisch, schließlich kommt
mit der Sanierung und dem
Ausbau des alten MCI zu einem Laborgebäude ein neuer
Baukörper hinzu. Darüber hinaus benötigt es noch einen
Beschluss des Landtags sowie
eine Einigung mit der Stadt
Innsbruck, die es immer noch
nicht gibt. Ein späterer Bezug
des Campus würde die Kosten
erneut verteuern.
In den vergangenen Monaten wurde deshalb an einer Alternative gebastelt — nämlich
an einer Verbindung des aktuellen MCI mit dem angrenzenden Hotel „Grauer Bär“,
das dann zum neuen Campus
ausgebaut wird. Zurückgreifen
könnte man dabei auf eine fixfertige Projektstudie der Universität Innsbruck. Wesentlicher Unterschied: Das Land
tritt hier nicht als Errichter
[
auf, sondern schließt einen
langfristigen Mietvertrag (50
plus 50 Jahre) ab.
Ein unabhängiger Sachverständiger hat beide Varianten
unter die Lupe genommen.
Der MCI-Campus „Grauer
Bär“ schneidet in Kombination mit dem Laborgebäude im
bisherigen MCI auf 50 Jahre
gerechnet deutlich günstiger
ab. In die Gesamtzahlungen
sind Miete, Betriebskosten
inklusive Heizung, Kühlung,
Strom, etc. und die laufende
Instandhaltung miteinbezogen. Kosten: 613 Mio. Euro.
Die Ersparnis innerhalb von
50 Jahren wird im Vergleich
zum Neubau-Projekt auf
dem Fennerareal (1,072 Mrd.
Euro) mit rund 459 Millionen
Euro beziffert.
Noch diese Woche sollen
mit den Trägern des MCI
darüber Gespräche geführt
werden. Was am Ende rauskommt, steht noch nicht fest.
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MCI-Kosten
Nachdenkpause. Wegen der
auf 250 Mio. Euro gestiegenen Baukosten wurde im
November 2023 eine Nachdenkpause eingelegt.
Varianten liegen inzwischen
zwei vor: Neubaumodell im
Eigentum mit Auslagerung der
Labore in das bisherige MCI
und ein MCI-Campus „Grauer
Bär“ mit Verbindung zum
Bestandsgebäude/Labore
(Mietmodell).
Neubau/Eigentum. Die Gesamtkosten auf 50 Jahre gerechnet (Cash-Flow-Vergleich)
betragen 1,072 Mrd. Euro.
Mietmodell „MCI-Campus
Grauer Bär“. Gesamtkosten
auf 50 Jahre gerechnet 613
Mio. Euro.
Foto: Böhm