Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_06_12_Presse_OCR
- S.50
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Gesamter Text dieser Seite:
20er
„Meister der Balance“, Seite 2
12.6.2024
4 KB Eins für alle.
Reinhard Fohringer (36) steckt
mittendrin - in der turbulenten
neuen Energiewelt. Als Experte für
Energiewirtschaft im IKB-Bereich
Stromnetz jongliert er auch gekonnt
mit den gigantischen Herausforderungen, welche die Umstellung auf
die Erneuerbaren mit sich bringt.
rüher war alles besser. Der Satz reizt zum
Widersprechen, Ganz unbedingt tut er
das - auch wenn"s um Energie geht, ja vor allem,
wenn"s um Energiegewinnung geht. „Eine Intention, die wir alle haben, ist den Klimawandel einzudämmen und ein großer Hebel dafür sind die
erneuerbaren Energlen“, stellt Reinhard Fohringerklar,warumlm2usamnnnhangnit$tmmorzwgungebonniehtdavmanden
darf, dass früher alles besser war.
Reinhard arbeitet im IKB-Bereich Strom-Netz. Er
ist Experte für europäische Energiewirtschaft, die
gerade mitten im größten Umbruch steckt, seit
die Welt elektrifiziert wurde. Besser war die Energiewelt früher angesichts der CO2 In unheimlichen
Mengen ausstoßenden, mit fossilen Brennstoffen
befeuerten Kraftwerke sicher nicht. Von Atomkraftwerken ganz zu schweigen. Was in dem Zusammenhang aber fix festgestellt werden kann, Ist:
Früher war alles einfacher. „im der Vergangenheit |
hatten wir große Kraftwerke mit großer Leistung
relativ nahe an den Verbrauchszentren. Der Strom
musste nicht über weite Strecken transportiert
werden“, blickt Reinhard zurück.
Es ist nicht lange her, dass diese ziemlich simple
Form der Stromerzeugung europäischer Standard
gewesen ist. Bis In den 1990er-Jahren das Bewusstsein gegenÜber den „Treibhausgasen” wuchs,
Klimaschutz zum Thema und mit dem 2005 in Kraft
getretenen Kyoto-Protokoll zum großen politischen
Ziel wurde. Bald wurde das Wort Energiewende
AUVEKTURKIAL
Meister der
Balance
| geboren und mit ihm wurde ein Paradigmenwechsel eingeleitet, der für Stromerzeuger, Netzbetreiber, Stromlieferanten wie für Stromkundinnen und
Stromkunden eine der größten Herausforderungen
darstellt. „Jetzt haben wir auf großen Flächen erneuerbare Anlagen, wie Photovoltalk oder Windkraft,
deren geringere Energiedichte eingefangen und oft
. Über weite Strecken transportiert werden MUuSS”,
erklärt Reinhard, warum den Stromnetzen, ihrem
teuren Ausbau und wvor allem der Netzstabilität
höchste Aufmerksamkeit gewidmet werden MusS,
Wind und Sonne lassen sich nicht per Knopfdruck
ein- und ausschalten. Mal liefern sie extrem viel,
mal extrem wenig Energie in die über ganz Europa
zusammenhängenden Netze. Im Netz muss das
Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch
unbedingt aufrecht erhalten werden, damit es allerschlimmstenfalls nicht zu einem Blackout kommt.
Das ist ein Balance-Akt, der Strom- und Netzanbieter massiv auf Trab hält und zusammenschweißt.
Zusammengeschweißt sind sie und ihre Kundinnen
und Kunden auch durch die Strombörse, die seit der
Liberalisierung der Elektrizitätsmärkte den Strompreis in weiten Teilen nach dem Angebot- und Nach-
frageprinzip bestimmt. Wird wenig Energie durch die
Reinhard Fohringer ist Energieexperte in der IKB.
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Emeuverbaren eingespelst, ist der Preis hoch, wird
zu viel eingespeist, kann &r sogar negativ werden
und dazu führen, dass große Kraftwerke abgeregelt
werden müssen. Solange die saisonalen Ungleichgewichte nicht mit neuen Speichertechnologien
ausgeglichen werden können, bleiben die Marktmechanismen hochkamptex und letztlich knalihart.
„Im Sommer erzeugen wir mit unseren Wasserkraftwerken und PV-Anlagen zum Teil mehr Strom, als
unsere KundiInnen und Kunden brauchen. Das heißt,
wir müssen einen Teil günstig verkaufen. Im Winter
erzeugen wir nur einen Bruchtell, da müssen wir
Strom dazukaufen“, erklärt Reinhard, der auch diese
IKB-Balancen Iim Auge haben und managen MuSS.
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Leistbarkeit, Versorgungssicherheit und Umweltverträglichkeit“, beschreibt Reinhard das energiewirtschaftliche Zieldreieck, das mit der Energiewende
eine gänzlich neue Dynamik bekam.
Eine Dynamlk, die auch Ihn überraschte, Als die erneuerbaren Energien noch in den Kinderschuhen
steckten, haben sie Reinhard schon interessiert
und alles Blektrische hatte ihn früh schon elektrisiert. Sein Weg hat den auf einem Bauemhof im
Unterland Aufgewachsenen dann auch nicht - wie
es den Eitern vorschwebte - in die Landwirtschaft,
sondem auf schicksalhaften Umwegen zur FH Kufstein geführt, wo er europäische Energiewirtschaft
studierte. Im Rahmen eines Praktikums landete
er 2013 erstmals bei der IKB, von der er sich nach
Ende des Studiums auch sehr geme anheuerm leß,
„Als ich mit dem Studlum angefangen habe, hätte
ich nie damit gerechnet, dass das zehn Jahre Spötar so aufregend werden würde”, erzählt er - und
betont: „Im Studium war der Erneuerbarenausbau
noch so weit weg. Jetzt sind wir mittendrin.“ Mittendrin zu sein und seinen Beitrag dazu zu leisten, dass
die große Transformation gelingt, ist seine Leidenschaft. „Das /st extrem spannend.” Stimmt.
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