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Tiroler Tageszeitung

„Kajakszene feiert - und wirbt für Wildwasserparcours“, Seite 22

Kajakszene feiert-und wirbt
für Wildwasserparcours

Großes Innsbrucker Kajakfest am Samstag soll Pläne für „Paddelpark“
am Sillzwickel weiter anschieben. Neue Stadtführung bekennt sich dazu.

Innsbruck - Wenn der Kajakverein Naturfreunde Innsbruck (KNI) am Samstag zum
zweiten Kajakfest beim Kanucenter am Sillzwickel bittet, ist
Action garantiert: Ab 14 Uhr
steigt die Tiroler Meisterschaft
im Wildwasserkajaken, gefolgt
vom Eskimorollwettbewerb in
einem „Pop-up-Becken“, es
gibt Testmöglichkeiten, Livemusik und eine Hüpfburg.

Vor allem soll das Fest aber
Aufmerksamkeit für das große
Anliegen schaffen, das Innsbrucks Kajak-Community
seit Jahren aktiv verfolgt: die
Schaffung eines Wildwasserparcours („Paddelpark“) im
Bereich der Sillmündung.

Der Ist-Zustand ist dort
recht trist: Die stehende Welle
für Kajakfahrer und Surfer bei
der Tiflisbrücke funktionierte
nie, es entstand, im Gegenteil,
ein gefährlicher Rücklauf —
seit vielen Jahren ist daher der
ganze Bereich für Befahrungen gesperrt. Auch am Samstag ist das nur mit einer Ausnahmeregelung möglich.

„Idealer Standort“ an der Sill

Was die Wildwasser-Community vorschlägt: Im Zuge der
ohnehin geplanten Renaturierung der Flussmündung —
samt Rückbau der Rampe für
die gescheiterte Welle — soll
auf der orographisch rechten Flussseite ein ca. 200 m
langer Wildwasserparcours
entstehen, naturnah gestaltet
mit Steinen und Kehrwässern,
ganzjährig nützbar.

Der Standort sei „ideal“,
betont KNI-Obmann Valentino Dax —- mitten in der Stadt,
nicht von Wasserableitungen
betroffen. Und das Kanucenter (wo Sportler ihr Equipment einlagern können) steht
ja schon genau dort, per Radweg emissionsfrei erreichbar.

Die „Interessengemeinschaft (IG) Paddelpark“, formiert aus drei Vereinen, hat
viele Gespräche mit Ämtern,
Stadtpolitik, Fischern, Ökologen und Technikern geführt,
ihre Pläne detailliert ausge-

v Ö M F a - - f
Mehr als nur eine Vision: So könnte der Wildwasserparcours am Sillzwickel aussehen.

Die Tiroler Meisterschaft im MIMaswfiajaken - im Bild Andreas Brunner

W} " O

- geht am Samstag, als Teil des Kajakfestes, auf der Sill in Szene. Foto: Springer

arbeitet und im Frühjahr mit
Vermessungen in Eigenregie
verfeinert.

Nun sind die Wildwassersportler voll Zuversicht, dass
das außergewöhnliche Vorhaben Wirklichkeit wird. Im
Gemeinderatswahlkampf war
man mit allen großen Fraktionen im Austausch, mit dem
neuen Bürgermeister Johannes Anzengruber („JA — Jetzt

Innsbruck“) ist man auch
jetzt schon wieder in Kontakt.
Ein gemeinsamer Termin mit
Sport- und Tiefbauamt soll
folgen.

„Wenn die Stadt mit ihren
Planungen vielleicht sogar
schneller als erwartet fertig ist,
könnten wir möglicherweise schon im Winter 2024/25
an eine Umsetzung gehen,
jedenfalls aber im Winter

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Visualisierung: IG Paddelpark

2025/26“, hofft Dax, „klarerweise mit Zustimmung aller
Stakeholder.“

Dafür braucht es eine Entscheidung der Politik — zumal
die öffentliche Hand das Projekt auch finanziell stemmen
muss (wobei wohl diverse Fördertöpfe bereitstehen).

Das Vorhaben „Paddelpark“
stehe auf der Agenda, bestätigt
Bürgermeister Anzengruber,
selbst Sportreferent: Ziel sei,
dieses „so naturnah wie möglich umzusetzen“ (Demontage der „künstlichen, nie funktionierenden“ Rampe) - „und
Zzwar So, dass es funktioniert“.

Das Vorhaben ist auch im
„Zukunftsvertrag“ der neuen Dreierkoalition festgehalten. Für die Kajak-Community ist dabei wichtig, dass
es in diesem Bereich zu keinen Wasserableitungen zur
Energiegewinnung kommt.
Denn genügend Wasser ist die
Grundvoraussetzung für den
Parcours — der nicht nur aus
Sicht des KNI eine „perfekte
Ergänzung für die Sportstadt
Innsbruck“ wäre. (md)