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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_06_14_Presse_OCR
- S.5
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Tiroler Tageszeitung
„Viel geplant, aber noch nichts gebaut“, Seite 2
Von Peter Nindler
er Neubau des Management Center
Innsbruck ist viel zu teuer und zu
kompliziert. Weil das Land zahlen soll,
das Grundstück jedoch der Stadt Innsbruck
gehört, auf dem noch dazu dem Bund ein
Bauverbot eingeräumt wurde, das abgelöst
werden muss. Was noch hinzukommt: Nach
den zwei Architektenwettbewerben sprengten
die Siegerprojekte jeweils den von der Landesregierung vorgegebenen Kostenrahmen
von 80 bzw. 135 Millionen Euro. Gleichzeitig
hat ihnen die Jury „Optimi gSE ijal“
zugebilligt. Das heißt nichts anderes, als dass
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Viel geplant, aber noch nichts gebaut
Das geplante Hochschul-Gebäude in Innsbruck ist in der vorliegenden Form nicht finanzierbar. Deshalb befindet sich
die Politik im Land nur noch wenige Schritte davon entfernt, erneut die Reißleine für das Projekt zu ziehen.
sie abgespeckt werden können und aufgrund
der Mehrkosten auch müssen.
Das wiederum missfällt den Verantwortlichen am MCI, was seit Jahren zu ständigen
Konflikten mit dem Land über Nutzflächen,
Räumlichkeiten und Stockwerke führt. Allerdings spielt das ohnehin keine Rolle mehr,
wegen den zeitlichen Verzögerungen und
den gestiegenen Baukosten ist das neue MCI
in dieser Form nicht finanzierbar. Wie will
das Land Tirol aktuell mehr als 250 Millionen Euro stemmen und im selben Atemzug
den Gemeinden erklären, dass es zwar für
eine Hochschule eine Viertelmilliarde Euro
neue Schulden macht, die notwendigen
kommunalen Infrastrukturvorhaben jedoch
finanziell leer ausgehen?
Der Schwarze Peter bleibt dennoch beim
Land oder besser gesagt bei SPÖ-Hochbaureferent Georg Dornauer picken. Denn bisher
wurde viel versprochen, aber noch nichts
Zählbares vorgelegt. Erneut die Reißleine zu
ziehen, wäre politisch ein Eingeständnis des
Scheiterns. Deshalb wird fieberhaft an einer
Alternative mit einem Mietmodell gebastelt.
Das Land lässt das MCI bauen und mietet es
zurück. Im Endeffekt hat Geld jedoch kein
Mascherl und die Landesregierung muss
sich endlich einmal selbstkritisch mit einer
Kosten-Nutzen-Analyse auseinandersetzen.
Auch zum Preis, dass neu ausgeschrieben und analog zum jüngst fertiggestellten
Agnes-Heller-Haus der Uni Innsbruck vor
allem ein funktionelles Gebäude errichtet
wird. Der Campus am Innrain hat 81,4 Millionen Euro gekostet, also um ein Vielfaches
weniger als die geschätzten Baukosten für
den MCI-Neubau. Und das
kann es wohl nicht sein.
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peter.nindier@tt.com
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