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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_1_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„Nächster Halt Kranebitten?“, Seite 17
Nächster Halt Kranebitten?
Bei der Regionalbahn-Linie 5 könnte der „einfachere“ Streckenabschnitt bis Kranebitten
schon zwei Jahre vor der Fertigstellung bis Völs in Betrieb gehen - frühestens 2028.
Von Michael Domanig
Innsbruck, Völs - Die Tram/
Regionalbahn-Linie 5 - vom
Bahnhof Rum quer durch
Innsbruck bis Völs — ist eines
der größten und komplexesten Infrastrukturprojekte in
Tirol. Während der östliche
Abschnitt bis zur Endstation
in Rum seit Frühjahr 2023 in
Betrieb ist, steht bis zur Fertigstellung im Westen noch
ein gewaltiger Kraftakt bevor.
‚ Die Frage einer
UVP-Pflicht lassen
wir nach kleineren
Umplanungen nochmals
behördlich prüfen.“
Ekkehard Allinger-Csollich
(Innsbrucker Verkehrsbetriebe)
Nun zeichnet sich ab: Der
Abschnitt von der derzeitigen
Endhaltestelle Technik West
bis Kranebitten dürfte vorgezogen werden - auch und gerade in der Inbetriebnahme.
Der Bau selbst, mit seinen anspruchsvollen Brückenkonstruktionen, „wäre sowieso abschnittsweise erfolgt“, erklärt
Ekkehard Allinger-Csollich,
der den Bereich Technik und
Betrieb bei den Innsbrucker
Verkehrsbetrieben (IVB) leitet. Sinnvoll sei aber, den vergleichsweise „leichter“ zu errichtenden Abschnitt - über
die Harterhof-Felder und die
Landesstraße bis Kranebitten
— auch schon früher in Betrieb zu nehmen, unabhängig
von der baulichen Fertigstellung bis Völs.
Komplexe Situation in Völs
Hintergrund: Der Anschluss
an den Verkehrsknoten Völs
ist technisch und vom Abstimmungsbedarf her „nicht
ganz trivial“, wie es IVB-Geschäftsführer Martin Baltes
ausdrückt. Zum einen bauen
die ÖBB den Bahnhof in Völs
in den kommenden Jahren
komplett (barrierefrei) um,
wobei es auch zur Neuerrichtung von Gleisanlagen
kommt. „Für den Bereich, wo
die Regionalbahn hinkommt,
benötigen wir daher zunächst
eine eigene Stützmauer zu
den Gleisen hin“, erklärt Allinger-Csollich.
Zum anderen brauchen natürlich auch die großen Brücken für die Regionalbahn
über die Autobahn und den
Inn ihre Zeit. „Daher überlegen wir eben, wie wir schon
vorher Nutzen aus der Stre-
"
Im Westen viel Neues: Die Inbetriebnahme derfram/ Regionalbahn bis Kranebitten - im Bild die derzeitige End-
haltestelle Technik West - könnte vorgezogen werden, unabhängig vom Endausbau bis Völs.
cke ziehen können“, sagt IVB-
Chef Baltes.
Nächstes Jahr ist laut Allinger-Csollich die eisenbahnrechtliche Verhandlung geplant, der Baubeginn hängt
auch noch von Grundstücksverhandlungen ab. Er geht
davon aus, dass die Linie 5
2028 (frühestens) oder 2029
im 10-Minuten-Takt bis Kranebitten und retour fahren
wird — somit zwei Jahre vor
der Fertigstellung bis Völs
(2030/31).
UVP eher nicht zu erwarten
Bei der jüngsten Bürgerversammlung in Kranebitten bestätigten auch Bürgermeister
Johannes Anzengruber („JA
— Jetzt Innsbruck“) und Mo-
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, Der Anschluss in
Völs ist komplex.
Wir überlegen, schon
vorher Nutzen aus der
Strecke zu ziehen.“
Martin Baltes
(IVB-Geschäftsführer)
bilitätsstadträtin Janine Bex
(Grüne), dass sie sich für die
Vorziehung dieses Abschnitts
einsetzen.
Genau das wünscht sich
auch die Bevölkerung im
dezentral gelegenen Kranebitten. Umso mehr, als man
mit den aktuellen Busverbindungen Richtung Innenstadt
nicht wirklich zufrieden ist,
wie bei der Versammlung
deutlich wurde.
Foto: Domanig
Eine Frage, die dort ebenfalls diskutiert wurde: Braucht
es für das Großprojekt Regionalbahn eigentlich eine UVP
(Umweltverträglichkeitsprüfung)? Dazu berichtet Allinger-Csollich: „Für den älteren
Stand der Planungen haben
wir schon einen Feststellungsbescheid, dass es keine UVP
braucht. Seither gab es aber
einige kleinere Änderungen, weshalb wir das von der
Behörde aus Gründen der
Rechtssicherheit nochmals
prüfen lassen.“
Man gehe jedoch davon aus,
dass diese Änderungen „nicht
maßgeblich für eine UVP sind
und wir wieder einen entsprechenden Feststellungsbescheid bekommen“.