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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_3_Presse_OCR
- S.6
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Tiroler Tageszeitung
„‚Piazza‘ statt Schandfleck“, Seite 21
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Aktuell wirkt der Bozner Platz alles andere als einladend. Von der Neugestaltung versprechen sich Stadtführung und Wirtschaft Großes - groß ist aber auch der finanzielle Aufwand. fce: T1/uet
„Piazza“ statt Schandfleck
Neue Innsbrucker Stadtregierung, neuer Anlauf: Der Umbau des Bozner Platzes, in der
Vorperiode gescheitert, soll nun bis Herbst 2025 Wirklichkeit werden - um 9 Mio. Euro.
Innsbruck - Irgendwann gab
es keine Mehrheit mehr: In
der Vorperiode scheiterte die
lang geplante Neugestaltung
des Bozner Platzes krachend
— nach heftigem Streit über
die Kostenentwicklung, aber
auch das Projektmanagement
und Gestaltungsfragen. Nun,
nachdem sich die politischen
Gewichte verschoben haben,
startet die Innsbrucker Stadtregierung einen neuen, selbstsicheren Anlauf, das Großvorhaben doch umzusetzen.
Mit dem Siegerprojekt, 2021
unter 149 Einreichungen gekürt, erhalte der Platz das Flair
einer italienischen „Piazza“,
verkündete BM Johannes Anzengruber („JA — Jetzt Innsbruck“) bei der Präsentation.
Herzstück bleibt die OberfNächengestaltung in Form einer „wassergebundenen Wegedecke“ in der Platzmitte, die
ein Plus von 43 % an unversiegelter Fläche gegenüber dem
früheren Rasen bringe, wie
Clemens Kolar (EGKK Landschaftsarchitektur) betonte.
31 Bäume, gepflanzt nach
dem „Schwammstadt-Prin-
Bis die 31 Gleditschien am Bozner Platz so hoch sind wie auf der Visualisierung, wird es rund 20 Jahre dauem.
zip“, sollen eine Art Baumdach
bilden. Die gefühlte Temperatur auf der Hitzeinsel Bozner
Platz werde damit in zwanzig
Jahren um ca. 18 Grad gesenkt,
erklärte Anzengruber. So lange
werden die Gleditschien freilich auch brauchen, um ihre
volle Größe zu erreichen.
Es gehe aber nicht nur um
die 1000 m* rund um den Rudolfsbrunnen, sagte Anzengruber, „sondern wir ziehen
OX
den Platz bis zu den Häuserzeilen“. Das bringe „mehr
Platzgefühl“, mehr Verweilzonen und Gastgärten.
StR Mariella Lutz (JA), als
Verantwortliche für Tiefbau,
Grünanlagen und Wirtschaft
vom Großprojekt umfassend
berührt, erwartet „extremen
Mehrwert“ für Einheimische, Gäste und Betriebe. Neben konsumfreien Zonen im
Schatten der Bäume entste-
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he auch eine neue Fläche für
Märkte und Kulturevents.
Was sichtbares Bodengrün
angeht - dessen Fehlen hatten
viele bemängelt -, habe man
„nachgebessert“, erklärte Architekt Kolar, mit Grünbeeten
als „atmosphärischem Mehrwert“, ohne die Durchwegung
zu stören. Verkehrstechnisch
soll der restliche Platz als Begegnungszone ausgeführt
werden — hier meldete die Liste TURSKY gestern prompt Sicherheitsbedenken an.
Die geschätzten Gesamtkosten betragen aktuell ca. 8,99
Mio. Euro (inklusive 1,04 Mio.
Euro Reserve) - liegen also in
etwa so hoch wie in der Vorperiode. Ob man auch so hohe Förderungen abrufen kann
— damals wären bis zu 50%
möglich gewesen —, ist freilich
noch offen. Man habe 2,4 Mio.
Euro aus dem Kommunalen
Investitionsgesetz des Bundes
erhalten und wolle „möglichst
viel“ davon für den Platz verwenden, sagte Anzengruber.
Zudem sucht die Stadt um Klima- und Energieförderung an.
Vom Zentrumsverein gab es
gestern viel Lob für den „Elan“
der Stadtregierung. Der neue
Platz werde das Zentrum von
Innsbruck „in großen Schritten voranbringen“, sind sich
Obmann Michael Perger und
Thomas Hudovernik sicher.
Ziel ist nun ein Spatenstich
zu Ostern 2025 und Fertigstellung bis Herbst 2025. Zunächst
hofft BM Anzengruber nächste
Woche aber mal auf eine möglichst breite Mehrheit in Stadtsenat und Gemeinderat. (md)