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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_07_6_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolersTageszeitung
„Millionenminus: Gerber will „großen Wurf“ für Congress“, Seite 20
7.17.2024
Millionenminus: Gerber will
„großen Wurf“ für Congress
Die Congress Messe Innsbruck schrieb 1,6 Mio. Euro Verlust. LR Gerber will
schwarze Zahlen und macht Druck für Neuausrichtung: „Es geht zu langsam.“
Von Max Strozzi
Innsbruck - Die Congress Messe Innsbruck (CMI) mit den
Veranstaltungszentren Congress Innsbruck, Messe Innsbruck und dem Congresspark
Igls hat im vergangenen Jahr
erneut ein kräftiges Minus
eingefahren. Trotz Rekordumsatz von 13,7 Millionen Euro
und einem Besucheranstieg
auf 522.000 Gäste schrieb die
CMI einen Jahresverlust von
rund 1,6 Millionen Euro, den
die Gesellschafter - Stadt Innsbruck, Land Tirol, Wirtschaftskammer Tirol, TVB Innsbruck
— abdecken müssen, wie aus
dem Jahresabschluss ersichtlich ist.
Machbarkeitsstudie
Die CMI war immer schon ein
Zuschussbetrieb, das hat sich
auch in der Ära von Geschäftsführer Christian Mayerhofer
seit 2013 nicht geändert, wobei das Messe-Geschäft während seiner Ägide aufgrund
der Pandemie zwei Jahre lang
praktisch stillstand. Im Vorjahr waren es hauptsächlich
die hohen Energiekosten, die
allgemeine Teuerung und
höhere Personalkosten, die
das Ergebnis verhagelten.
„Grundsätzlich ist zu sagen,
dass die CMI ein Zuschussbetrieb ist, der im vergangenen Geschäftsjahr 2023 die
höchste Gesamtleistung in
der Unternehmensgeschichte erzielen konnte“, erklärt
Mayerhofer. Die CMI arbeite
„nach den Prinzipien Wirtschaftlichkeit, Sparsamkeit,
Zweckmäßigkeit und Sicherheit und in diesem Zusammenhang sind entsprechend
Investitionen zu tätigen, durch
die eben auch Zuschüsse zu
begründen sind“.
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Nun sind offenbar Umwälzungen geplant. Beim Congressgebäude und der Messe Innsbruck seien „bauliche
Maßnahmen“ vorgesehen,
die notwendigen Planungen
„wurden eingeleitet, ein Fachbeirat gebildet, eine Machbarkeitsstudie befindet sich
in Ausarbeitung“, schreibt
CMI-Geschäftsführer Mayerhofer in seinem Bericht. Ziel
der „baulichen Potenzialstudie“ und der Umbauten in
den kommenden Jahren sei
es, die Wettbewerbsfähigkeit
des CMI „zu erhalten und zu
verbessern“, ergänzt der Aufsichtsrat.
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Das Öonéress in Innsbrück: Vieie Réume sind Iaüt LRV Gerber zu groß. Hier
und bei der Messe im Stadtteil Saggen soll umgebaut werden.
Foto: TT/Liebl
Die CMI soll aber auch
strategisch neu ausgerichtet
werden.
„Großer Wurf muss her“
Der auf Seiten des Landes
zuständige LR Mario Gerber
(ÖVP) macht Druck. „Mir geht
der Prozess der strategischen
Weiterentwicklung, des Umbaus und der Positionierung
zu langsam“, kritisiert Gerber.
Von Seiten des Landes gebe es
ein klares Commitment, die
CMI neu auszurichten. „Es
muss an der Wettbewerbsfähigkeit der CMI gearbeitet
werden“, betont Gerber: „Es
geht auch um die generel-
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le Ausrichtung, wie man sich
positionieren will“, so Gerber:
„Da muss ein großer Wurf her.
Der Congress braucht neue
Impulse und kein ‚more of the
same‘. Wir brauchen für den
Tourismusstandort Innsbruck
dringend ein funktionierendes Congress- und Messezentrum.“ Beim Congressgebäude
im Stadtzentrum beispielsweise, das bereits einige Jahre am
Buckel hat, seien viele Räume
zu groß und nur schwer zu füllen, schildert Gerber: „Mir ist
es wichtig, dass wir die CMI
konsequent weiterentwickeln
und sich Stadt und Land einig
sind, wo der Weg hinführt: Wie
man attraktiver werden kann,
wie man die Häuser schlanker
führen kann.“
Gerber will schwarze Zahlen
Die Eckpunkte der Umbauten
wurden im Koalitionsvertrag
der neuen Innsbrucker Stadtregierung festgehalten: Sanierung und Erweiterung des
Congresszentrums, Entwicklung eines Hotels mit Catering,
Gestaltung der umliegenden
Bereiche wie Englischer Garten und Vorplatz Haus der
Musik, Gestaltung der Unterführungen der Hungerburgbahn mit „Wow-Effekt“. Congress und Messe Innsbruck
sollen zudem unter die Marke
Innsbruck gebracht werden.
Hier dürfte es um Synergien zwischen CMI-Marketing,
Stadtmarketing, TVB und Tirol
Werbung gehen.
Gerber pocht aber auch darauf, die CMI in die schwarzen Zahlen zu bringen. „Auch
eine CMI muss konkurrenzfähig sein und mit wirtschaftlichem Erfolg geführt werden,
im schlimmsten Fall mit einer
schwarzen Null. Derzeit ist das
nicht möglich.“