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Kronenzeitung

Kronen
Zeitung

„Rettungsanker für Tirol-Tarife!“, Seite 18

21.7.2024

I „

Unternehmer Wolfgang Montagnolli weiß, wie man die Einheimiscßen-Tarife retten k_ann

Rettungsanker
für Tirol-Tarife!

Nach VKI-Klage: Die Lösung des Pro-

blems ist schon seit 15 Jahren bekannt!

as Problem mit den
D Einheimischen-Tari-

fen ist seit dieser Woche wieder aktuell. Wie berichtet, hat der VKI (Verein
für Konsumenteninformation) eine Klage gegen das
Freizeitticket Tirol eingebracht. Eine Karte, die Vergünstigungen für Einheimische bringt. Auf Initiative
der Arbeiterkammer Tirol
konnte die Klage vorerst gestoppt werden. Es werde
weitere Gespräche geben,
doch vom Tisch ist sie deswegen noch lange nicht.

Doch das Problem ist alles andere als neu. Schon
2010 gab es eine große Debatte darüber. Denn mit 1.
Jänner 2010 trat ein EU-
Gesetz in Kraft, das Einheimischen-Tarife verbietet.
Mit der Begründung, dass
alle anderen EU-Bürger diskriminiert werden.

Der findige Tiroler Unternehmer Wolfgang Montagnolli hatte damals schon
einen Lösungsvorschlag parat. Mit einer Kundenkarte

könne das Problem elegant
und juristisch einwandfrei
umschifft werden! Er hat
damals vorgeschlagen, dass
die Energieversorger des
Landes - allen voran die Tiwag - eine Kundenkarte auf
den Markt bringen sollen.
„Die Kunden — Einheimische — bezahlen zwar den
normalen Preis, bekommen
am Jahresende die Rabatte
zurück. Diskriminiert wird
niemand, denn das System
ist weltweit üblich“, betont
Montagnolli, der sich seit
Anfang der 2000er-Jahre
mit Kundenkarten in aller
Welt beschäftigt und daher
ein Koryphäe auf diesem
Gebiet ist.

Doch umgesetzt wurde
das Vorhaben trotzdem
nicht. Es gab zwar zahlreiche Anträge im Tiroler
Landtag und im Innsbrucker Gemeinderat, auch
runde Tische und Arbeitsgruppen wurden damals
eingesetzt und abgehalten.
Leider ohne Erfolg: Amtsschimmel, Bürokratie und

Seite 6 von 7

_ Wn —

MARKUS GASSLER

Tiroler Politik
Inoffiziell

persönliche Eitelkeiten verhinderten die Lösung im Sinne der Bevölkerung. Das
Sprichwort vom Propheten,
der im eigenen Land nichts
wert ist, hat sich damals leider bewahrheitet. Vielleicht
wäre die tolle Idee ja umgesetzt worden, wenn sie damals von einer internationalen Agentur gekommen wäre
und das Land dafür viel Geld
bezahlen hätte müssen. . .
Doch das alles ist Schnee
von gestern. Und weil das
Problem auch 15 Jahre später noch nicht vom Tisch ist
und es auch nicht verboten
ist, aus Fehlern zu lernen,
können die Einheimischen-
Tarife immer noch mit dem
so genannten „Montagnolli-
Modell“ gerettet werden. In
der Privatwirtschaft wäre das
Problem längst vom Tisch —
doch die politischen Mühlen
mahlen, wie man weiß, leider
etwas langsamer. Aber vielleicht setzten sich nun ja
doch einmal die vernünftigen
Kräfte durch. Die Hoffnung
stirbt bekanntlich zuletzt . . .

Foto: Montagnolli