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Tiroler Tageszeitung

„Große Neugier auf den Neuen“, Seite 12

Große Neugier auf den Neuen

Anders als beim Nachbarn Tiroler Landestheater verläuft der Führungswechsel bei den
Innsbrucker Festwochen ohne große Aufregung. Am Mittwoch startet die 48. Auflage.

Von Markus Schramek

Innsbruck - Das Tiroler Landestheater und die Festwochen der Alten Musik segeln
personell seit Herbst 2023
unter neuer Führung - mit allerdings höchst unterschiedlicher Resonanz.

Das Theater durchlebte
unter der neuen Intendantin
Irene Girkinger stürmische
Zeiten. Es setzte ein deutliches Minus an BesucherInnen und den Verlust von 20
Prozent der Abos. Dies rief
die Finanziers Land Tirol
und Stadt Innsbruck auf den
Plan. LH Anton Mattle und
der Innsbrucker Bürgermeister Johannes Anzengruber
verlangen von Girkinger nun
eine Kurskorrektur, Stoßrichtung: mehr populäres Angebot, weniger Experimente.
Chef mit eigenem Orchester
Bei den Festwochen, einem
Tochterunternehmen der

Tiroler Landestheater und
Orchester GmbH, ging der

Foto: Böhm

Wir nähern uns

‚ ’ beim Kartenverkauf unserem bisher
besten Jahr 2019. Ich bin
absolut zufrieden.“

Eva-Maria Sens (Co-Direktorin
der Innsbrucker Festwochen)

Führungswechsel vergleichsweise ohne großes Aufsehen
vonstatten. Mit Dirigent und
Cembalist Ottavio Dantone
wurde ein gefragter Fachmann für Alte Musik für fünf
Jahre verpflichtet. Der Italiener bringt sein eigenes Orchester mit, die Accademia
Bizantina aus Ravenna.

Eva-Maria Sens, vormals
Betriebsdirektorin, wurde
zur künstlerischen Direktorin
aufgewertet. Sie verantwortet
das Festival gleichberechtigt
mit Dantone - in bester Eintracht, wie beide nicht müde
werden zu betonen. Das Budget für die heurige 48. Auflage
der Festwochen beträgt 3,3
Millionen Euro.

Girkinger folgte am Theater
auf Langzeitchef Johannes

Reitmeier, der sich aus privaten Gründen aus Innsbruck
verabschiedete. Hier gibt es
erneut eine Parallele zu den
Festwochen: Deren Chef
Alessandro De Marchi war
ebenfalls über lange Zeit, 14
Jahre, in Innsbruck tätig und
wie Reitmeier anerkannt und
beliebt. Auch De Marchi ging
aus freien Stücken.

Kein radikaler Schnitt

Dantone sucht nicht den Vergleich mit seinem Vorgänger.
Er strebe „keinen Wettkampf“
mit ihm an, erklärte er der 7T.
Einen radikalen Schnitt vollzieht Dantone im Programm
auch gar nicht. Wie unter De
Marchi bilden drei Barockopern den Schwerpunkt.

Am Mittwoch (7. August),

Seite 6 von 11

Hemdsärmelig locker erklärt Festwochenchef Ottavio Dantone in einem Werkstattkonzert vor Publikum, wie Alte Musik funktioniert.

dem offiziellen Eröffnungstag, ist im Großen Haus des
Landestheaters Geminiano
Giacomellis 1735 uraufgeführte Oper „Cesare“ angesetzt, unter der musikalischen Leitung Dantones
(weitere Termine 9. und 11.
August, es gibt Restkarten).
Prämierte NachwuchssängerInnen bestreiten ab 17. August die Händel-Oper „Arianna“ in den Kammerspielen
(alle vier Termine sind ausverkauft). „Dido“ von Christoph Graupner ist am 25. und
27. August wiederum im Landestheater zu sehen.
Dantone und die Accademia Bizantina haben schon
beim Meisterkonzert im Juni Kostproben ihrer großen
Klasse geliefert. Bei den Fest-

Foto: Mona Wibmer

wochen ist dieses Gespann,
ergänzt durch zwei Chöre,
erstmals schon am Tag vor
der Eröffnung im Einsatz:
„Famos!“ ist das Konzert im
Haus der Musik am Dienstag
übertitelt. Dieses „concerto
inaugurale“, quasi Dantones
Visitenkarte als neuer musikalischer Kopf der Festwochen, ist ausverkauft.

Auch sonst herrscht große Nachfrage und wohl auch
Neugier auf den Neuen. „Wir
nähern uns beim Kartenverkauf unserem bisher besten
Jahr 2019“, zeigt sich Co-Direktorin Eva-Maria Sens „absolut zufrieden“.

48. Festwochen der Alten Musik.
Programm unter altemusik.at