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Jahr: 2024

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- S.16

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Der Standard

„Kampf um den Kindergartenplatz“, Seite 8

7.8.2024

DIıE BAUSTELLEN
AH

NACH DER

Salzburg
Unbezahlte Karenz
als Überbrückung

atiana kann es nicht nachvollziehen: „Es ist lächerlich, dass
es immer heißt, dass die Teilzeitquote von Frauen gesenkt werden soll. Wie soll man wieder arbeiten gehen, wenn man keinen ganztägigen Betreuungsplatz hat?“ Dazu
kämen die Öffnungszeiten: „Selbst

ter, eine Dreijährige und ein Baby.
Die Große ist in der Krabbelgruppe.
Bei der im Mai geborenen Tochter
war Tatiana ein Jahr in Karenz, danach der Papa erst vier Monate bezahlt, dann einen unbezahlt. Im

lzmbergabecemen Platz. „In Salzburg leben nur mein Mann und ich,
wir haben keine Verwandten, die

"l‘odlnurech:elll...ldlhabemfür

det - 1llehahenmnrahgeugt. Am
Ende habe sie einen Platz über die
Warteliste erhalten. „Das System ist
verrückt. Man muss das Kind in so
vielen Einrichtungen wie möglich
anmelden, Das ist ein unglaublicher
unnötiger Aufwand - vor allem für
die Frauen. Das ist frustrierend.“
Nun geht es in die nächste Runde:
Mit der Kleinen ist Tatiana aktuell in
Karenz, im Jänner wird die Tochter
ein Jahr alt. Dann will Tatiana zurück in den Job. „Ich habe mir von
meinem Arbeitgeber eine Bestätigung geholt - für Mamas, die noch
nicht arbeiten gehen, ist es noch
schwieriger, einen Platz zu finden.“
Auch für die Kleine gibt es frühestens im Juni einen Platz - „da haben
wir noch immer fünf Monate zu
üherbrücken" Eine finale Lösung
‘’h nicht gefunden.

Niederösterreich
Fremdgemeinde
verlangt 180 Euro

eit Jänner ist Christines Sohn
Sll"l einer Kleinkinderbetreu-

daran: ..Duektmdef£lhfldltl.ll€
unserer Stadt gab es keinen Platz
mehr fflr unseren Sohn. W"u‘ mussten i

chen.“ Das bedeutet für die Familie,
dass sie einen Fı ‚debeitrag von 180 Euro pro Monat bezahlen mus. Diesen übemimmk gede, wenn es keinen Platz im eigenen
Ort gibt - das tat sie auch während
der ersten drei Monate.

Ab Mitte März hätte es aber dann
doch einen Platz in der eigenen
Gemeinde gegeben. Der Heimatort
wollte daraufhin, dass der Bub nach
nur wenigen Monaten die Kinderbetmmng wieder wechselt ..Obwohl
Cl
garten anflngt“ sagt die Niederösterreicherin. Wollte sie daher nicht,

DleFinul:e mussentherd:elu-

Bildungskarenz und
teure Tagesmutter

m Beginn des Jahres, in dem
Stefanies Sohn drei wurde,
meldeten sie ihn für den Kindergarten an - ganztätig sollte dieser sein, schließlich wollte sie wiederarbextzn Dodinderg°oib

ungumquhr „Es gibt kein Mittagessen, keine Nachmittags- oder
Fernnbetnuuru Da mein Mann

tenwnrdml(mdetgartenmch(nub
Oberösterreicherin,

karenz gegangen, weil wir keine Betreuung gefunden haben“, sagt Stefanie. Da sie sich um die Weiterbildung kümmern musste, griff man
auf eine utter zurück — drei
Tage pro Woche, Dafür erhielt die
Familie vom Land Oberösterreich
einen Kinderbetreuungsbonus, der
an Eltern von Kindern über drei Jahre ausbezahlt wird, die keinen Kiniatz in A S

Kinderbetreuung ist noch immer Frauensache, Das führt auch dazu,
dass Frauen öfter nur Teilzeit arbeiten und Pensionsansprüche
verlieren — denn die Suche nach einem Betreuungsplatz
in einer Kinderkrippe oder einem Kindergarten gestaltet sich
für viele schwierig. DERSTANDARD hat Eltern aufgerufen,
über ihre Erfahrungen zu erzählen. Gemeldet haben sich
ausschließlich Mütter. Sie berichten über lange Wartelisten,

teure Alternativen und mühsame Bürokratie.

Steiermark
45 Autominuten zum
Kindergartenplatz

eim ersten Sohn hätten sie die
Spielmgln nicht gckannt.
Nachdem sie zehn Monate in Knenz gewesen war, übernahm ihr Partner weitere vier Monate - für ihr Aprilkind war es nicht
möglich, während des Jahres einzusteigen. Den Sommer überbrückte
das Paar mit Urhub Familie und
Gleitzeit. Doch auch für den Herbst
erhielt es eine Absage. „Wir fielen

— 900 Euro pro Jahr. Bei rund vier
Euro pro Stunde, die der Sohn bei
der Tagesmutter war, kamen sie auf

Euro im Monat.

Jahre keinen Betreuungsplatz be-

8
Eltern, die

tenselbtltnggn Dazukommt . „ES
Megal‚w:ofimemSohndnelim-

Euro zu bezahlen.” Detßubgehl drei
pro Woche in die Bı

arbeiten, könnten ihre Kinder nicht
nach vier Stunden abholen. „Aber
das Kind hat kein Recht auf einen
Platz mit mehr Betreuung, also de

Stadt und den Kinderkrippen angerufen - bis sie fündig wurde: „Eine
Familie ist ins Ausland gezogen, wir
konnten ihren Platz übernehmen.“
Später habe diesen ihr jüngerer
Sohn erhalten. „Bei ihm war ich 18
Monate in Karenz und habe kurz vor
dem Krippenstart zu iten begonnen, damit er als Februarkind
den Platz bekommt”“, sagt sie.

Der Große wechselte danuls in
den Acht

h3 Sah 49 lı hSl

ihnen erkläft. dass Dmilhnge nur
13 Uhr

un.!ulnundAugusthaldxel!mndr
tung drei Wochen zu. Außerdem
steht der Familienurlaub an - für die
fünf Tage, die das Kind im August
vor Ort ist, muss trotzdem der ganze Betrag werden. „Die Gemeinde hat wegen meines Kindes
keine Mehrkosten. Es ist kein zusätzlicher Platz geschaffen worden,
und er nimmt keinem Kind einen
Platz weg“, erzählt Christine,

Stefanie findet, es braucht einen

Schl Al fand b K

demnnenpklzlmflachbamn zwei
Jahre habe sie gesucht, Die jüngere
Tochter geht nun auch dorthin.

men. Am Ende wunlen sie am Grazer Stadtrand fündig. „Wir sind drei
Jahre lang zweimal täglich 45 Minuten mit dem Auto hin- und hergefahren“, erzählt Eva, Ihr großes
Glück sei die Gleitzeitregelung gewesen. Ihr Partner arbeitete Vollzeit, sie zu 80 Prozent. „Ich weiß
nicht, wie das jemand schafft, der
um sieben Uhr in der Arbeit sein
muss“, sagt sie.

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Oona Kroisleitner, Stefanie Rachbauer

bekä- Auto in den Kii
werden.

Intransparenz und
logistischer Aufwand

gab es letztlich zwar eine Lösung -
aber eine mit Haken, Im heurigen
Februar meldete ihn Karin für einen
Kindergartenplatz ab Herbst in Kranebitten an. In dem zu Innsbruck
gehörenden Ort leM sw mit lhwm
Vollzeit arb

Söhnen, der jüngere besucht dort ab
Oktober die Krabbelstube. Karin ist
derzeit in Karenz. Im August beginnt
sie, daneben geringfügig zu arbeiten,

und steigt ab Jänner 2025 in Teilzeit
wieder in den Job ein. Eine Bestätigung ihres Arbeitgebers für die Pläne

dung vor - und rechnet sich keine

berufliche Situation bis drei Monate nach der Anmeldung - bei Karin
also bis Mai, als sie nicht arbeitete.
Erst bei der Absage sei ihr diese Regel kommuniziert worden, sagt Ka-

„ Innsbruck habe einen derart
großen Mangel an Plätzen, dass sie
noch eigene Zugangskriterien verfasst hätten. Sie ließ dennoch nicht
locker. Und Aaron bekam schließlich einen Platz. Jedoch nicht in Kranebitten, sondern im Stadtteil Hötting-West — ein logistischer Aufwand: Statt zu Fuß muss er mit dem

gebracht

Platz in.1 Heimatort bekommt.

Foto: Getty Images