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Tiroler Tageszeitung

„Schlechte Infrastruktur für Radfahrende“, (Leserbrief) Seite 12

Schlechte Infrastruktur
für Radfahrende

Thema: „Zwei Räder, zehn Mythen“, 77, 10.7. Leserbrief „Über
Mythen aufgeklärt“, TT, 5.8.

a, es gibt RadfahrerInnen

und AutofahrerInnen, die
sich nicht an Regeln halten.
Warum aber meist RadfahrerInnen kritisiert werden, verstehe ich nicht, denn oft sind
es die Umstände, die zu regelwidrigem Verhalten verleiten.

Wenn beispielsweise RadfahrerInnen am Beidrichtungsradweg (eigentlich ein
kombinierter Fuß-/Radweg)
von Kranebitten nach Völs
West fahren, dann haben sie
nach einer gefährlichen Haarnadelkurve und zusätzlichen
Höhenmetern mit Stopp am
niedrigsten Punkt (so etwas
würde AutofahrerInnen nie

zugemutet werden) folgende Wahl:

Entweder dann verbotenerweise den Gehsteig entlang
der Unterführung der Landesstraße zu nutzen. Oder
die Landesstraße zu queren,
um wieder auf die richtige
Fahrbahnseite zu gelangen.
Für die Querung bietet sich
natürlich der Zebrastreifen
an. Ist die richtige Seite nun
erreicht, erwartet den Radfahrenden die Landesstraßenunterführung. Und hier
werden von einigen Autofahrenden Radfahrende immer
wieder ohne ausreichenden
Abstand überholt, Radfahrende geschnitten und teilweise sogar angehupt. Diese
Unterführung mit Kindern zu
nutzen ist undenkbar. Oder

um regelkonform und sicher
unterwegs zu sein, könnten
Radfahrende alternativ einen
Umweg von ca. 1 Kilometer (!)
in Kauf nehmen.

Wenn die Infrastruktur für
Radfahrende derart schlecht
ist (zusätzliche Höhenmeter,
zu schmale Radwege oder zu
schmale Rad-/Fußwege, Gefahrstellen) und einige Autofahrende sich nicht an Regeln
halten, dann darf man sich
bitte nicht wundern, wenn
Radfahrende im Zweifel ihre
eigene Sicherheit in den Vordergrund stellen.

Ich lade alle ein, mit mir
diese Strecke mit dem Rad zu
fahren und sich persönlich
ein Bild zu machen.

Markus Einkemmer, 6176 Völs

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