Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_8_Presse_OCR
- S.21
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tirol.orf.at
In einem für die Propaganda inszenierten „Schauprozess“ wurde
Bernardis dem berüchtigten Richter des Volksgerichts, Roland Freisler,
vorgeführt und zum Tode verurteilt. Am 8. August 1944, einen Tag nach
seinem 36. Geburtstag, erfolgte die Vollstreckung des Urteils. In Berlin-
Plötzensee musste Bernardis am Galgen sterben.
Zwischen Gewissen und Gehorsam
In der Nachkriegsgesellschaft wurden Soldaten, die ihren Treueeid auf
Hitler brachen und ihrem Gewissen nachgingen, sehr schlecht
behandelt. Das betraf vor allem Deserteure der Wehrmacht. Sie galten
häufig als „Verräter“. Über deren Schicksal legte sich vielfach ein
breites Schweigen. Durch den historisch kaum reflektierten Umgang
wurden Widerstandskämpfer wie Bernardis nur selten öffentlich
gewürdigt. „Es kam einer neuerlichen Auslöschung gleich“, sagte
Novak.
h.
...
In Zivilkleidung wurde Bernardis dem Tribunal des nationalsozialistischen Volksgerichts vorgeführt
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