Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_10_Presse_OCR
- S.8
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Gesamter Text dieser Seite:
Kronenzeitung
„Warum Bürger ewig auf schnelles Internet warten“, Seite 16+17
10.8.2024
TIROL
DARUM MACHEN WIR ES ZUM THEMA
Leistungsstarke Datenübertragung wird immer noch
wichtiger - nicht nur für Unternehmen. Die Glasfaser-
Technologie gilt als Maß der Dinge. Aber beim Bürger
kommt sie oft nicht an. Wir zeigen Gründe dafür auf.
THEMA
DES TAGES
tiroler@kronenzeitung.at
Glasfaserkabel für schnelle und sichere Datenübertragung soll es bald in jedem Nest geben.
Der Ausbau schreitet voran. Doch ausgerechnet vor der Wohnungstür vieler Bürger stockt es.
it Lichtgeschwindigkeit werden Daten in
Glasfaserkabeln
übertragen. Die Technologie
gilt als zukunftssicherste
Methode für raschen Datentransfer. Eine tolle Sache für
Unternehmen und Privatpersonen. Deutlich mehr als
die Hälfte der Osterreicher
haben zumindest in der
Theorie Zugang zu einem
Glasfaseranschluss. Laut
OECD-Daten wird er aber
von weniger als 10 Prozent
genutzt. Ein Grund: Ausgerechnet in Ballungsräumen
stockt es.
Die sprichwörtlich letzte
Meile als große Hürde
Am Beispiel Innsbruck zeigt
sich, wie Glasfaserkabel auf
der sprichwörtlich letzten
Meile ins Leere laufen. Davon berichteten der „Krone“
Bürger aus dem Stadtteil
Reichenau. Für sie ist
schnelles Internet weit weg,
obwohl sie die Gilasfasertechnologie seit mehr als
fünf Jahren schon vorm oder
sogar im Haus haben.
Im Zuge des Straßenbahnausbaus verlegten die
Innsbrucker Kommunalbetriebe (IKB) Glasfaserkabel
unter der Reichenauer Stra-
Bße. „53 Gebäude wurden
angeschlossen, die Infrastruktur bis in die Keller errichtet“, erläutert Thomas
Stotter, Leiter des Geschäftsbereichs Telekommunikation. Die IKB gehö-
CM a A
IN TIROL
STAND: 2023
@® Derzeit kein Ausbau geplant
® Ausbau durch Gemeinde - in Umsetzung
Ausbau durch Gemeinde - abgeschlossen
Ausbau duch (lokalen) Netzbetreiber
ren zu den fünf führenden
Anbietern der _Glasfasertechnologie in Osterreich.
Und dennoch muss Stotter
einräumen: „Die _ letzten
Meter bis in die Wohnungen
werden oft zum Problem.“
Ohne einen Beschluss der
Mehrheit geht gar nichts
Hemmschuh sei allerdings
nicht die Technik. Es sind
die Besitzverhältnisse, die
schnelles Internet bremsen.
„Damit wir das Kabel über
die Fassade oder das Stiegenhaus hochziehen können, braucht es einen Mehrheitsbeschluss der Wohnungseigentümer“, beschreibt Stotter eine Voraussetzung, die nicht selten
zur unüberwindbaren Hürde
wird: „Ahnlich wie bisher
bei E-Ladestationen ist man
als Einzelner immer auf die
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Zustimmung der Mehrheit
angewiesen.“
Die Telekom-Verbände
fordern eine Erleichterung
Telekom-Verbände, zu
denen auch die IKB gehören, machen immer wieder
auf den rechtlichen Bremsklotz aufmerksam. „Dadurch gerät der Gilasfaserausbau in vielen Städten ins
Stocken. In ganz OÖsterreich