Pressespiegel seit 2021
Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_10_Presse_OCR
- S.5
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
Tiroler Tageszeitung
„Familien können sich Innsbruck kaum leisten“, (Leserbrief) Seite 15
Familien können sich
Innsbruck kaum leisten
Thema: Berichterstattung und
Leserbriefe über diskutierten
Wohnungsnotstand in Innsbruck.
E ine junge Familie, die
in Innsbruck wohnen
möchte, schafft dies im Grunde nur durch zwei Möglichkeiten: 1) Reiche Eltern, die
bereit sind, ihre erwachsenen
Kinder entweder finanziell zu
unterstützen oder aber den
benötigten Wohnraum zur
Verfügung zu stellen, sprich:
Die „Alten“ besitzen ein Haus
und treten eine Etage an ihre
erwachsenen Kinder und deren Familien ab.
2) Das Leben in einer sehr
teuren Mietwohnung, die einen Großteil des Familieneinkommens verschlingt.
(Auf diese Weise lässt sich
natürlich nie genug Geld an-
sparen, um eines fernen Tages gar selbst eine Wohnung
kaufen zu können. Aber bei
Quadratmeterpreisen von
10.000 Euro ist das so und so
undenkbar.) Wenn aber keine dieser beiden Möglichkeiten in Frage kommt, bleibt
nur eines übrig: Man muss
die Stadt Innsbruck verlassen
Die Mieten für Wohnungén sind in
Innsbruck stark gestiegen. Foto: Falk
Seite 5 von 12
und wegziehen. Am besten
gleich ganz aus Tirol.
Ich kenne Innsbrucker,
die diese Entscheidung bereits getroffen haben oder
kurz davor stehen. Das sind
Menschen, die hier geboren
wurden und immer hier gelebt haben, die sich jetzt aber
gezwungen sehen, ihrer Heimatstadt den Rücken zu kehren. Aber einen „Notstand“
sehen unsere Politiker trotzdem nicht.
Wenn es so weitergeht, wird
Innsbruck bald nur noch eine
Stadt der Pensionisten sein;
und für ausländische Studenten aus reichem Elternhaus,
die bereit sind, für ein WG-
Zimmer 800 Euro im Monat
zu bezahlen.
Nora Scheiber, 6020 Innsbruck