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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Wir nehmen das nicht hin“, Seite 17

Die Fensterscheibe vom HOSI-Vereinszentrum wurde am Samstag mutwil-

lig eingeschlagen.

Foto: HOSI Tirol

„Wir nehmen

®
das nicht
S C6
hin
HOSI-Obmann Kaiser lässt sich von
Vandalenakten nicht einschüchtern.

„Es ist eine Bestärkung, dass es
unsere Arbeit braucht“, sagt er.

Von Monika Schramm

Innsbruck — „Mittlerweile
werden die Menschen, die gegen uns sind, immer lauter,
und — ich muss auch sagen —
aggressiver“, sagt JayJay Kaiser. „Früher waren die Attacken subtiler.“ Einschüchtern
lassen will sich die HOSI Tirol,
deren Obperson er ist, von ihnen nicht. „Wir nehmen das
sicher nicht hin und handeln
auch friedlich dagegen.“

Wie berichtet, wurde am
Samstag das Schaufenster des
Innsbrucker Vereinszentrums
mutwillig eingeschlagen. Es
war nicht der erste Vorfall in

Foto: Rita Falk

‚ Die Polizistinnen
und Polizisten nehmen so etwas nie auf die
leichte Schulter, sie sind
sehr gut sensibilisiert.“

JayJay Kaiser
(Obperson HOSI Tirol)

Innsbruck: In den vergangenen vier Wochen sind mehrmals Flaggen verschwunden,
ist die Scheibe beschmutzt
worden. Auch außerhalb Tirols nehmen Angriffe auf
queere Menschen und Einrichtungen der LGBTIQ*-
Community zu. „Ich verstehe
es vollkommen, wenn Angst
bei vielen Menschen in der

Community aufkeimt. Ich
persönlich habe keine Angst“,
sagt JayJay Kaiser.

Es möge vielleicht seltsam
erscheinen, „aber für mich zeigen diese Vorfälle, dass wir auf
dem richtigen Weg sind. Es ist
eine Bestärkung, dass es unsere Arbeit in der HOSI noch extrem braucht“, erklärt er weiter.
„Wenn wir unsichtbar und unwichtig wären, würde es keine
Gegenaktionen geben.“ In den
kommenden Tagen werde der
HOSI-Vorstand zusammenkommen. „Dann werden wir
uns sicher auch eine Aktion
überlegen, mit der wir ein Zeichen setzen können.“

Die Tiroler Regenbogen-
Community steht zusammen.
„Wir bekommen von allen
Seiten Unterstützung“, sagt
JayJay Kaiser. Die Innsbrucker
Stadtregierung verurteilte gestern den Vandalismus. „Vielfalt, Demokratie, Toleranz und
Sicherheit gilt es gemeinsam
zu schützen. Jegliche gewaltsame Aktionen gegen diese
Werte sind daher klar zu verurteilen“, sagten Bürgermeister Johannes Anzengruber (JA)
und Vizebürgermeister Georg
Willi (Grüne). Vizebürgermeisterin Elli Mayr (SPÖ) betonte
erneut: „Homophob motivierte und gewaltsame Angriffe auf
die Regenbogen-Community
haben in Innsbruck keinen
Platz.“ Auch zum Land besteht
ein sehr guter Kontakt. „Landeshauptmann Anton Mattle
hat da auch keine Berührungsängste“, sagt JayJay Kaiser.

Nach dem Vandalenakt erstattete die HOSI Anzeige. „Die
Polizistinnen und Polizisten
nehmen so etwas nie auf die
leichte Schulter, sie sind sehr
gut sensibilisiert.“

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