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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_08_14_Presse_OCR
- S.11
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Kurier
„Das Warten auf die heißesten Tage des Jahres“, Seite 18
Das Warten auf die heißesten Tage des Jahres
Hitzewelle. In den kommenden Tagen erwarten uns Extremwerte, die Thermometer könnten bis auf
37 Grad steigen. Am Wochenende folgt eine Abkühlung, die aber nicht von langer Dauer sein dürfte
VON BIRGIT SEISER
„Wir bewegen uns im Bereich
der Extremwerte“, sagt Michele Salmi, Meteorologe von
Ubimet dem KURIER. Die
derzeitige Hitzewelle dauert
in weiten Teilen des Landes
bereits mehrere Tage an und
wird Ende der Woche vermutlich nur kurz unterbrochen. „Mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 bis 80 Prozent
wird es in der kommenden
Woche wieder mehr als 30
Grad heiß“, sagt Salmi. Einige
Regionen sind von der Hitze
besonders betroffen.
37 Grad möglich
Der Osten und Südosten Österreichs müssen in dieser
Woche mit den heißesten Tagen des Jahres rechnen. Bisher kletterten die Thermometer in der Wiener Innenstadt
Ende Juni einmal auf 36,4
„Mit einer
Wahrscheinlichkeit von
80 Prozent wird es
kommende Woche wieder
mehr als 30 Grad heiß“
Michele Salmi
Meteorologe Ubimet
Grad. Dieser Jahresrekord
dürfte nun aber gebrochen
werden. Vor allem am Mittwoch und am Samstag könnte es in Städten im Süden und
Osten bis zu 37 Grad heiß
werden.
Den bisherigen Hitzerekord in Österreich hält übrigens das niederösterreichische Bad Deutsch-Altenburg
im Bezirk Bruck/Leitha. Im
Jahr 2013 wurden dort 40,5
Grad gemessen.
Etwas kühler ist es in den
nächsten Tagen im Westen
und Norden, wo man sich
zwar auch über Sommerwetter freuen kann, die Temperaturen aber nicht markant
über 30 Grad steigen werden.
Tropennächte
Was vielen Österreichern im
Moment besonders zu schaffen macht, sind die heißen
Nächte, denn die Temperatu-
Fakten
Hitzewelle
Von einer Hitzewelle
spricht man, wenn
an mindestens drei
Tagen in Folge die
Maximaltemperatur
von 30 Grad überschritten wird. Sie
hält so lange an,
solange die mittlere
Maximaltemperatur
über die gesamte
Periode über 30
Grad bleibt und an
keinem Tag eine
Maximaltemperatur
von 25 °C unterschritten wird
Tropennacht
Von einer solchen
spricht man in
Mitteleuropa,
wenn die Temperatur zwischen 18
und 6 Uhr nicht
unter 20 Grad
Celsius fällt
50
Prozent
mehr Hitzewellen
wurden in den
vergangenen Jahren
verzeichnet.
Außerdem dauern
die Hitzewellen mit
mehr als zehn Tagen
auch deutlich länger
an als früher, wo es
im Durchschnitt acht
Tage waren
ren sinken gebietsweise nie
unter 20 Grad. Dann spricht
man von einer Tropennacht.
„Es könnte sein, dass heuer
der Rekord an Tropennächten geknackt wird. Da kommt
es aber noch darauf an, wie
sich das Wetter im September
entwickeln wird“, sagt Salmi.
Mit der derzeit heißen Rekordjagd macht der August
da weiter, wo der Juli aufgehört hat, denn in verschiedenen Regionen wurden vergangenen Monat ebenfalls
Rekorde aufgestellt.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird
In Wien-Döbling gab es 13
Nächte mit mehr als 20 Grad,
in Eisenstadt 13 und in
St. Pölten fünf — so viele Tropennächte wie noch nie.
Auch die _Temperaturen
untertags waren hoch: In Andau im Burgenland wurden
zum Beispiel 36,3 Grad gemessen, in der Wiener Innenstadt waren es 36,2 Grad und
im _ niederösterreichischen
Langenlebarn sowie in Wiener Neustadt 36,1 Grad.
Ab dem Sonntag sorgt
dann eine markante Kaltfront
__ E
es auch nächste Woche wieder heiß
aus dem Westen für eine vorübergehende Abkühlung im
ganzen Land. Diese könnte
mit Gewittern eingeleitet
werden. Dann werden landesweit wohl nicht mehr als
25 Grad erreicht werden.
Außerdem ist mit starken Regenschauern zu rechnen —
was die Natur freuen wird.
Für alle Sonnenanbeter geht
es ab Mitte nächster Woche
wieder heiter weiter. Dass
diese Hitzewelle die letzte des
Jahres sein könnte, bestätigt
Meteorologie Salmi nicht.
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APA/TOBIAS STEINIÄAURER
Autos und Züge
steckten in Muren fest
Hunderte Einsätze nach Unwettern
Schäden. Am Montag hatte das Land Tirol eine
Hitzewarnung für Innsbruck ausgegeben. Eine
am Abend von Westen
her über Österreich gezogene Gewitterfront sorgte dann aber nicht nur
dafür, dass in der Landeshauptstadt die befürchteten Hitzemarken nicht erreicht wurden, sondern
bescherte Einsatzkräften
auch intensive Stunden.
Auf der Karwendelbahnstrecke, die sich zwischen Innsbruck und Seefeld durch die Felsen der
Nordkette windet, fuhr
gegen 19.40 Uhr eine
Zuggarnitur in eine Mure.
Kurz darauf erwischte es
eine weitere, die in die
Gegenrichtung unterwegs
war. Zwischenzeitlich saßen rund 60 Passagiere
fest. Die Schäden an der
Strecke sind beträchtlich,
sie bleibt bis einschließlich Montag gesperrt, teilten die OBB mit.
Tagelange Sperre
Unterhalb der Unglücksstelle wurde praktisch
zeitgleich im Bereich der
Martinswand auch die
B171 zwischen Innsbruck und Zirl von mehreren Hangrutschungen
verlegt - nicht die einzige
in jener Nacht. Hier waren aber zwischenzeitlich
zehn Fahrzeuge mit ins-
gesamt 17 Personen zwischen den Muren eingesperrt, so die Polizei. Die
Aufräumarbeiten an der
Straße, die vorerst gesperrt bleibt, werden
mehrere Tage dauern. In
der Unwetternacht auf
Dienstag wurden in Tirol
letztlich aufgrund von
Unwettern _ insgesamt
153 Einsätze der Feuerwehr verzeichnet.
Heftige Regenfälle
Im benachbarten Salzburg waren es sogar 240.
Außerst langsam ziehenden Gewitter sorgten vor
allem im Pinzgau und
Pongau für heftige Niederschläge, Hagel und
Überflutungen. Wie in
Tirol wurden mehrere
Straßen von Muren verschüttet. Wohl für zwei
Wochen gesperrt bleiben
muss die Wagrainer Straße (B 163). Dort wurden
am Abend drei Autos
durch Muren eingeschlossen. Die Feuerwehr brachte alle Insassen mit einem
Radlader in Sicherheit.
Niederösterreichs
Feuerwehren sind zu
rund 90 Unwettereinsätzen ausgerückt. Vor allem Keller mussten ausgepumpt werden. Hauptbetroffen war die Region
um Himberg und Ebergassing (beides Bezirk
Bruck a. d. Leitha).
Zwischen
Innsbruck und
Zirl wurde die
B 171 gleich
von mehreren
Muren verlegt, zehn
Fahrzeuge
steckten fest