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Kronenzeitung

„Disput um Delegation für teure Vietnam-Reise“, Seite 33

Disput um Delegation
für teure Vietnam-Reise

Innsbruck will in Fernost Fachkräfte für eine Pflege-Offensive

rekrutieren. Die Reise ist gebucht, aber wer fährt, ist unklar.

ersonalrekrutierung in
P Drittstaaten: Das sieht

die Pflegestrategie der
Innsbrucker Stadtregierung
ausdrücklich vor - neben Attraktivierung der Arbeitsbedingungen und _ weiterer
Maßnahmen zur Gewinnung von Pflegepersonal.

Zu diesem Zweck ist nun
eine Delegationsreise zu
Ausbildungseinrichtungen
und Kooperationspartnern
nach Vietnam geplant. Im
Stadtsenat ging es gestern
darum, das dafür veranschlagte Budget von rund
10.000 Euro freizugeben.
Doch wie so oft spießt es
sich an Details. In konkretem Fall darum, wer mitfährt. Die Minimalforderung der Stadträte Markus
Stoll (DNI) und Markus
Lassenberger (FP) war, dass
zumindest ein ressortverant-

©

Vize-BM Georg Willi wäre
als Ressortführender für
Pflege und
Außenbeziehungen wohl
prädestiniert.
Aber er will
nicht.

Stadtrat Markus Stoll "
(Das Neue Innsbruck)

Foto: Christof Birbaumer

wortlicher Politiker mit
von der Partie sein müsse.
Nominiert war von Regierungsseite zunächst nur
eine Mitarbeiterin aus dem
Büro von Vize-BM Georg
Willi. „Er selbst wollte mit
Hinweis auf den CO‚,-Abdruck, den die Reise verursacht, nicht teilnehmen“,

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berichtet Stoll auf Anfrage
der „Krone“. Weil sich die
Regierungsseite weigerte,
darauf ‚einzugehen, brachten FPO und DNI ein Minderheitenvotum ins Spiel:
Dann hätte die Sache im
Gemeinderat entschieden
werden müssen. Das wäre
aber erst nach dem offenbar bereits gebuchten Termin möglich gewesen.

Der Kompromiss war,
dass doch ein sachkundiger
politischer Vertreter bzw. -
in nominiert wird. Mit den
Stimmen der Regierungsparteien SPO, Grüne und
JA wurden die Mittel freigegeben. StR Stoll steht
dem Vorhaben kritisch
gegenüber: „Das ist moderner Kolonialismus! Die
Stadt soll zuerst Pflegemodelle in den Familien ausbauen.“ Philipp Neuner