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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_09_6_Presse_OCR
- S.8
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Tiroler Tageszeitung
„Gut gemeint, schlecht getroffen“, Leserbrief, Seite 25
Gut gemeint, schlecht getroffen
Thema: Mitnahme von Fahrrädern in der Stubaitalbahn.
W elche Strategie verfol-
gen die Innsbrucker
Verkehrsbetriebe mit der auf
ihrer Homepage angepriesenen Regelung zur Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern
auf den Linien der Stb? Dort
heißt es: Fahrräder willkommen! Allerdings gibt es Zeitfenster, in denen das Rad mitgenommen werden darf, und
Zeitfenster, in denen das nicht
erlaubt ist. Es gibt aber noch
weitere Einschränkungen: So
dürfen nur zwei Fahrräder
pro Garnitur mitgenommen
werden und Kinderwägen haben Vorrang.
In der Theorie mag das einfach sein, aber in der Praxis
führt das täglich zu unglaublichen Situationen: Wer war
als Erster im Zug? Bis zur Abfahrt weiß man nicht, ob man
bleiben darf. Ältere Menschen
mit Rad werden bei 35 Grad
Hitze auf der Straße stehen
gelassen. Zwölfjährige Kinder
mit Fahrrad werden hinaus-
geworfen. Menschen werden
gegeneinander ausgespielt.
Kinderwägen werden zur Bedrohung. Ein Miteinander
bleibt auf der Strecke!
Inzwischen bezahlt man
eine „Security“-Person, die
Menschen den Zutritt verweigert bzw. vor die Tür setzt.
Ohne Hausverstand, ohne
Maß und Ziel — strikt nach
Verordnung. Selbst bei einer
menschenleeren Zuggarnitur
werden nur zwei Fahrräder
mitgenommen, auch wenn
Platz für ein drittes wäre. Egal,
ob jemand nach Fulpmes
möchte oder nur eine Station
mitfährt: Wer zuerst kommt,
hat Glück, solange kein Kinderwagen - und sei es auch
nur ein zusammenklappbarer
Buggy - daherkommt.
Für ein modernes öffentliches Verkehrsunternehmen
ist ein derart willkürliches
System untragbar, unprofessionell und in höchstem Maße
peinlich. So kann man seine
Kunden nur vertreiben.
Silvia Flunger, 6162 Mutters
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