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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_09_17_Presse_OCR
- S.10
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Kronenzeitung
„Mit diesem Kniff haben Mieter nicht gerechnet“, Seite 24+25
Missbräuchliche Verwendung von Besucherparkplätzen einer Wohnanlage
in Innsbruck durch Zweitautos und Firmenwagen regten Mieter und
Eigentümer auf. Der Wohnbauträger greift nun zu drastischen Mitteln.
egen Falschparkens
durch Firmenwagen
und Zweitautos auf
Besucherparkplätzen entschloss sich die Neue Heimat Tirol (NHT) zu einem
drastischen Schritt: Sie
kappt die Zahl der Besucherparkplätze und vermietet diese an Interessenten zurück. Seit Montag wird
durchgezogen, was die NHT
per Aushang den Mietern
und Eigentümern bereits angedroht hat.
Der Gemeinnützige
Wohnbauträger teilte mit,
dass Besucherparkplätze in
der Josef-Thoman- und
Adele-Obermayr-Straße ab
1. November nicht mehr zur
Verfügung stehen, sondern
vermietet werden. „Die Entscheidung wurde aufgrund
häufiger Beschwerden über
die Zweckentfremdung
durch Firmenfahrzeuge und
Zweitautos getroffen“, heißt
es in dem Schreiben. Zusatz
am Ende: Man möge ab
Montag die betreffenden
Parkplätze für Markierungsarbeiten freihalten.
Die Parkplätze würden
in der Folge nach dem
Prinzip „wer zuerst
kommt, mahlt zuerst“ an
Interessenten vermietet,
heißt es weiter.
Betroffener: „Aufmüpfige
Mieter wurden bestraft“
Die Aufregung unter den
Mietern ist groß: „Die
Neue Heimat fährt hier
einfach drüber, anstatt das
zu tun, was in ihrer Macht
stünde und ihre eigentliche
Aufgabe wäre, nämlich die
Übeltäter kostenpflichtig
abschleppen zu lassen. Es
sind ja eh’ immer die gleichen“, wandte sich ein
Mieter, der nicht genannt
werden will, mit einem Hilferuf an die „Krone“: „Es
traut sich jetzt niemand
mehr etwas in Richtung
Neue Heimat zu sagen,
nachdem sie alle aufmüpfigen Bewohner abgestraft
hat, indem die Besucher-
parkplätze einfach aufgelassen werden.“
Neue-Heimat-Chef
verteidigt Vorgehen
Es sei im Übrigen die zweite Aktion gewesen, „um
Bewohner zu _ ärgern“:
„Erstere war vor gut einem
Jahr. Da hat die NHT alle
Tiefgaragen-Plätze, die an
Zweitauto-Besitzer vermietet waren, verkauft. Die
Folge: Externe betreiben zu
sehr hohen Preisen einen
florierenden Handel mit
diesen Plätzen.“
NHT-Geschäftsführer
Markus Pollo verteidigt
das Vorgehen: Es gab Beschwerden über die permanente Belegung von Besucherparkplätzen. „Bewohner wandten sich an uns
mit der Bitte, etwas dagegen zu unternehmen“,
erläutert Pollo. In den betreffenden Wohnanlagen
in Innsbruck wurde seinerzeit im Bescheid nur die
Anzahl an zu errichtenden
Mieter nicht gerechnet
K
Unklar ist noch, wie viele
Besucherparkplätze der
neuen Strategie zum
Opfer fallen.
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doch nicht die Anzahl an
auszuweisenden Besucherstellplätzen. Die horrenden
Errichtungskosten in der
Landeshauptstadt treiben
die Kosten aktuell bis auf
40.000 Euro brutto je Tiefgaragen-Stellplatz.
„Aus wirtschaftlichem
Kalkül müsste eine monatliche Miete bis zu 180 Euro
verrechnet werden, was seitens NHT _ vermieden
wird“, berichtet Pollo. Derartig hohe Kosten führen
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Die Einnahmen aus der Vermietung von Parkplätzen
der betroffenen Wohnanlage fließen nicht etwa in
die Kasse der NHT, sondern
kommen der —__
Hausgemeinschaft zugute!
Markus Pollo,
Geschäftsführer der
Neuven Heimat Tirol
hristof Birbaumer
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s
L
dazu, dass die TG-Plätze
teils nur im Winter angemietet und bei Beginn der
warmen Jahreszeit wieder
gekündigt werden. Dann
wird um eine Anwohnerparkkarte angesucht, die
nur einen Bruchteil kostet
— aber seitens Stadt nur
vergeben wird, wenn im
Umkreis von 300 Meter
kein Stellplatz zu finden
ist. Kosten für Leerstand
bei den Stellplätzen müssen auf alle Mieter umgelegt werden. Philipp Neuner
Foto: zVg