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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_09_18_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
TirolersTageszeitung
„Aussprache im TVB, Feuer nicht gelöscht“, Seite 4
18.9.2024
Aussprache im TVB,
Feuer nicht gelöscht
Innsbruck Tourismus: Polit-Aussagen für Obmann Mölk
„nicht passend“, Kurtaxen-Debatte wird „intensiv“.
Von Manfred Mitterwachauer
Innsbruck —- Noch in dieser
Woche tagt der Finanzausschuss des Innsbruck Tourismus. Im TVB gärt es, seit zwei
Mitglieder des Aufsichtsrates dem Vorstand in Sachen
Kurtaxen-Erhöhung Zunder gegeben haben. Denn es
sind mit dem Bürgermeister-
Duo Johannes Anzengruber
(Innsbruck) und Christian
Härting (Telfs) just die beiden Gemeinde-Vertreter im
Tourismusverband, die hier
rasche Taten sehen wollen.
Die Forderung: die Aufent-
Foto: Falk
‚ Bürgermeister
Johannes Anzengruber war nicht so in
der Tiefe des Themas
drinnen.“
Peter Paul Mölk
(Obmann Innsbruck Tourismus)
haltsabgabe im Verbandsgebiet von derzeit zwei auf vier
Euro zu erhöhen. Ein Euro
hiervon soll zur Finanzierung
kommunaler Infrastruktur
zweckgewidmet werden. Für
die Gemeinden wäre dies ein
touristisches Zubrot von 3,4
Millionen Euro pro Jahr, das
in Radwegebau, Bäder-Erhalt
und Sonstiges fließen könnte. Doch nicht nur das, auch
die Warnung der beiden vor
„Übertourismus“ stieß einigen im TVB sauer auf. Für die
stv. Obfrau Katharina Schnitzer-Zach war es ein „Foul“.
Um die Wogen zumindest
ansatzweise zu glätten, war es
am Montag TT-Informationen zufolge zu einer Aussprache zwischen TVB-Vorstand
und Anzengruber (Härting
war verhindert) gekommen.
Manche sprechen gar von einem „Krisen-Treffen“.
Hört man sich im TVB um,
scheint das Feuer aber noch
nicht restlos gelöscht zu sein.
Obmann Peter Paul Mölk
spricht auf TT-Anfrage von
einem „konstruktiven Gespräch mit den Bürgermeistern“. Eines, das aber „vertieft“ werden müsse.
Drei Euro als Kompromiss?
Dass es allein schon aufgrund
der von Tourismuslandesrat Mario Gerber vorgelegten Novelle zur Nächtigungsabgabe (Mindestsatz steigt
auf 2,60 Euro) einer Änderung bedarf, erkläre sich von
selbst, so Mölk. Ob man aber
der Forderung von Anzengruber und Härting nachkommen werde, lässt Mölk
offen, die Budgeterstellung
laufe: „Wir spielen verschiedene Szenarien durch.“ Mölk
rechnet im Aufsichtsrat mit
„intensiven Diskussionen“.
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Insider berichten, dass eine
Kompromissvariante darin
liegen könne, die Kurtaxe auf
drei Euro zu erhöhen. Eine
Zweckbindung, wie die Bürgermeister sie wollen, dürfte
nicht kommen. Weil man mit
den „Regionalbudgets“ bereits eine andere Variante als
Teil der seit einem Jahr vollzogenen Strategie-Entwicklung beschlossen habe. Diese
habe sich mit dem Innsbrucker Bürgermeister-Wahlkampf überlappt - Anzengruber sei deshalb beim Thema
„nicht so in der Tiefe drinnen
gewesen“, sagt Mölk. Als tatsächlich „nicht passend für
unsere Region“, bezeichnet
Mölk indes den Vergleich Anzengrubers mit Barcelona. So
sei Innsbruck nicht: „Auch
wenn man das Thema nicht
links liegen lassen darf.“