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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

„Innsbrucker Blindenlehrpfad bekommt ein neues Gesicht“, Seite 17

Innsbrucker Blindenlehrpfad
bekommt ein neues Gesicht

Österreichs einziger Blindenwanderweg führt entlang der Sill in
Innsbruck. Doch der Lehrpfad muss saniert und attraktiviert werden.

Innsbruck - Zum vereinbarten Treffpunkt am Innsbrucker Blindenwanderweg entlang der Sillpromenade schafft
es Michael Berger, stellvertretender Obmann des Innsbrucker Behindertenbeirats,
nicht rechtzeitig. Das liegt
nicht etwa an seinem Zeitmanagement, sondern daran,
dass er die Bodenmarkierungen mit seinem Blindenstock
aufgrund von Verwitterung
nicht mehr erspüren kann. So
steht er am Ende an der falschen Stelle.

Was Berger passiert, ist mit
Sicherheit kein Einzelfall: Der
3,6 Kilometer lange Blindenwanderweg entlang der Sill bis
zum Baggersee, der 2013 eröffnet wurde, ist in seiner Art
in Österreich zwar einzigartig,
leider aber auch in die Jahre gekommen. Der Lehrpfad
bietet auf Schautafeln Wissenswertes über den Naturraum Fluss. Mittlerweile sind
die taktilen Einrichtungen,
Beschilderungen und Bodenmarkierungen zum Opfer von
Wind, Wetter und Vandalen
geworden.

‚ Dieser Weg kann
dazu anregen,
weitere Lehrpfade zu
verbessern, was ihre
Barrierefreiheit betrifft.“

Michael Berger
(Behindertenbeirat Innsbruck)

„Der beliebte Weg ist leider
in marodem Zustand. Mehrere Begehungen haben uns
aber gezeigt, welches Potenzial er hat. Wenn wir die Chance
nützen und ihn auch inhaltlich aufbereiten, kann er auch
andere Menschen erreichen“,
erklärt Vizebürgermeisterin

";") " _n .f"’:

VBM Elisabeth Mayr mit den Vertretern des Behindertenbeirats, Michael Berger und Julia Golser.

Elisabeth Mayr. „Unser Ziel
wäre es, den Weg attraktiver
und interessanter zu machen
und einen Erlebnislehrpfad
zu schaffen, der auch generationsübergreifend genutzt
wird und inklusiven Schulunterricht ermöglicht.“ Nicht
zuletzt könnte man auch eine
gewisse Vorbildwirkung für
andere Städte oder Bundesländer haben, hofft die Vizebürgermeisterin. Davon ist
auch Berger überzeugt: „Der
Weg ist einzigartig. Er kann
auch dazu anregen, weitere
Lehrpfade zu verbessern, was
ihre Barrierefreiheit betrifft.“
Julia Golser, die neue Vorsitzende des Behindertenbeirats,
freut sich über die Bemühungen, dieses Angebot im öffentlichen Raum wieder barriere-

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frei und inklusiv zugänglich
zu machen. „Der inklusive
Gedanke gefällt mir besonders gut, denn Menschen
mit Behinderungen sind immer im Verbund mit Freunden oder Familie unterwegs.“
Damit hätten alle Beteiligten

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Foto: Perktold

die Möglichkeit, interessante
Lernerfahrungen zu machen.

In einer ersten Maßnahme
werden die Schautafeln abmontiert und über den Winter neu überarbeitet. So sollen
sie nicht nur mit Brailleschrift
und Spezialoberflächen versehen werden, sondern auch
mit QR-Codes, sodass man
anhand kleiner Videos - die
auch mit Untertiteln und Gebärden gedolmetscht werden
— zusätzliche Infos erhalten
kann. Die Bodenleitsysteme werden von der Straßenmeisterei erneuert oder neu
gefräst. Auch eine Erweiterung wird bereits angedacht.
Für die Hauptfinanzierung
werden im Budget kommendes Jahr 80.000 Euro veranschlagt. (rena)