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Jahr: 2024

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Tiroler Tageszeitung

Der Weg zu einer Innsbrucker Bildungs-Gesellschaft ist vorgezeichnet, aber derzeit alles andere als fix.

„Neuer Stadt-Anlauf für Bildungs-GmbH“, Seite 4

in der Zeit
07:30 bis 08:1"

Foto: Falk

Neuer Stadt-Anlauf
für Bildungs-GmbH

2023 noch auf Eis gelegt, reaktiviert Innsbruck erneut
seine Pläne zur Auslagerung aller Bildungsbereiche in
eine eigene Gesellschaft. Bürgermeister hält sich bedeckt.

Von Manfred Mitterwachauer

Innsbruck — Nein, in diese
Karten will sich Bürgermeister Johannes Anzengruber
(JA) nicht blicken lassen. Das
Projekt sei „nicht spruchreif“,
allenfalls werde es „extern
geprüft“, heißt es aus seinem
Büro. Mehr will man auf TT-
Anfrage nicht sagen. Konkret
geht es um die Reaktivierung
jener seit Jahren stadtintern
gewälzten Pläne, alle Bildungsangelegenheiten der
Stadt vom Kleinkind bis zum
Jugendzentrum zu bündeln

Hintergrund

wieder aufleben lassen. Selbiger wurde vor der Sommerpause dem Stadtsenat zugewiesen, eine Stellungnahme
der Bildungsabteilung angefordert. Diese lag dem Senat
nun in der Vorwoche vor.

580 MitarbeiterInnen

Tatsächlich soll bereits im
September von Anzengruber
ein Besprechungstermin zur
Gründung einer „Innsbrucker
Bildungsgesellschaft“ angesetzt worden sein. Von Seiten
des Amtes für Schule und Bildung dürfte empfohlen worden sein, über die Gesellschaft
vorerst nur die Bereitstellung
des Personals für die Bereiche
Freizeitpä ik und Schul-

und in eine noch zu gründende Gesellschaft ]

B F 575

assistenz an den Pflichtschulen laufen zu lassen. Keine
Kleinigkeit - aktuell sollen in

Mitte 2023 war das Projekt
vom damaligen Bürgermeister
Georg Willi (Grüne) auf Eis gelegt worden. Angeblich wegen
fehlender Polit-Mehrheit, wie
es damals aus dem Innsbrucker Rathaus hieß. Als Vorbild
stehen die erfolgreich durchgeführten Ausgliederungen
der ISD (Soziale Dienste) sowie der Innsbrucker Immobilien-Gesellschaft (11G).

Ein Antrag der Liste „Neues
Innsbruck“ hat die Sache nun

diesen Bereichen an die 580
Personen beschäftigt sein. Eine Dienstleistung, die bis zur
GemNova-Pleite deren Tochterfirma „Bildungspool“ und
in der Folge die nunmehr vom
Land gegründete „KIB“ (vertraglich) übernommen hat.
Allein schon diese Aufgaben-
Rückholung und Auslagerung
benötigt Zeit. Derart, dass eine städtische Bildungs-GmbH
nicht vor Herbst 2026 in der
Lage sein werde, an den Start

Kinderbetreuung: Status quo und Ziele

„Kinderbetreuungsmonitor“:
Selbiger wurde kürzlich von Familienministerin Susanne Raab
und der Statistik-Austria präsentiert. Demzufolge ist die Anzahl
an Plätzen für 0- bis 2-Jährige
in den vergangenen zehn
Jahren tirolweit in Innsbruck
am stärksten gestiegen. Die
Betreuung der 3- bis 5-Jährigen
liegt in Innsbruck deutlich über
90 Prozent.

Landes-Statistik 2023/24:
Derzufolge waren in besagtem
Betreuungsjahr in den Innsbrucker Kindergärten von rund
3000 Kindern knapp 66 Prozent
mit Ö-Staatsangehörigkeit.

Regierungsprogramm-Land:
Die schwarz-rote Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt,
mit Start des Betreuungsjahres
2026/27 ein flächendeckendes
„Recht auf Vermittlung eines
Kinderbetreuungsplatzes“ in
Tirol umzusetzen. Die Pilotregionen hierzu befinden sich derzeit
in der Aufbauphase.

Regierungsprogramm-Stadt:
Die Koalition aus JA, Grünen und
SPÖ will u. a. eine „inklusive gemeil
„Campusmodelle“ Krippen, Kinder-

gärten, Volks- und Mittelschulen
an einem Standort vereinen.

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zu gehen, so die Empfehlung
des Amtes.

Abwarten will die Stadt
dem Vernehmen nach aber
auch, ob der Bund endlich
den neuen Beruf „AssistenzpädagogIn“ ins Leben ruft. VP
und Grüne kamen hier zuletzt
nicht weiter. Nun müsste es
eine neue Bundesregierung
regeln. Für die Gemeinden als
Schulerhalter wäre dieser zusätzliche Berufs-Pool aber eine wesentliche Erleichterung
für die Personalrekrutierung
im Bereich der Freizeitpädagogik. Weil selbige dann auch
Lernzeiten übernehmen, Teil
der Schul-Kollegien sein und
sogar über die Bildungsdirektionen „laufen“ könnten.

Erst in einem zweiten
Schritt könnte sich eine gemeinnützige Innsbrucker Bildungs-GmbH auch weitere
Betreuungsbereiche einverleiben. Wie etwa den bis dato
in den Innsbrucker Sozialen
Diensten (ISD) angesiedelten
Bereich der Kinderkrippen.
Immerhin elf Standorte mit
aktuell rund 200 Kindern im
Alter zwischen einem und drei
Jahren. Kindergärten, „Ferienzug“ (Ferienbetreuung), Horte
und Jugendzentren könnten
folgen - Zukunftsmusik.

164 Kinder ohne Platz

Im Hier und Jetzt stellt sich
indes heraus, dass nach Start
des heurigen Betreuungsjahres 164 Kinder noch auf der
Warteliste für einen städtischen Kindergartenplatz in
Innsbruck stehen. Mit 155
überwiegend Dreijährige,
aber auch neun Vierjährige.
Für Letztere werde „intensiv
nach einer Betreuungsmöglichkeit gesucht“, heißt es auf
TT-Anfrage aus dem Rathaus.
Auf der Warteliste befänden
sich großteils „Nachmeldungen“, jene Kinder, die in
der regulären Einschreibzeit
eingemeldet wurden, seien
„zu 88 Prozent aufgenommen worden“. Weitere Plätze
könnten im Laufe des Jahres
noch geschaffen werden, gibt
sich die Stadt optimistisch.