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Jahr: 2025
/ Ausgabe: 2025_05_13_Presse_OCR
- S.4
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Tiroler Tageszeitung
„Möchte sehr gerne ins Große Haus“, Seite 11
Tatsächlich etwas für alle? Enrique Gasa Valga (rechts im Haus der Musik am Wochenende) möchte das Große Haus des Landestheaters mit seiner Tanzcompany bespielen.
Fotos: Rıta Falk, Peter Koren
„Möchte sehr gerne ins Große Haus“
Mit seiner privaten Tanzcompany trat Enrique Gasa Valga erstmals wieder in Räumlichkeiten
des Tiroler Landestheaters auf. Nun hat er einen ganz konkreten Vorschlag an die Theaterleitung.
Von Markus Schramek
Innsbruck — Im Veranstaltungskalender des letzten
Wochenendes sorgte ein
Termin für besonderes Aufsehen. Erstmals seit seinem
unfreiwilligen Abgang war
Tanzchoreograf Enrique Gasa
Valga „back in the house“ in
Räumlichkeiten des Tiroler
Landestheaters (TLT). Gasa
Valgas privat finanzierte Limonada Dance Company betanzte den Großen Saal im
Haus der Musik (HdM) mit
„Der Fall Wagner“, einem
Querschnitt durch die Vita Richard Wagners. Dieses Stück
war 2024 im Festspielhaus Erl
uraufgeführt worden.
Rund 1000 Gasa-Valga-
Fans strömten zu den drei
„Wagner“-Aufführungen ins
HdM. Zwei Stockwerke tiefer, in den Kammerspielen,
kam zur selben Zeit „Beben“
auf die Bühne, die aktuelle
Tanzproduktion des Landestheaters. Auch sie fand regen
Publikumszuspruch.
Ein freudiges Wiedersehen
Als Tänzer und Tanzdirektor
verbrachte Gasa Valga 20 Jahre am TLT. „Die Rückkehr am
Wochenende hat mich tief
bewegt, es gab ein freudiges
Wiedersehen mit den MitarbeiterInnen“, berichtet er der
TT. Auch für die TänzerInnen von Limonada, die 2023
zum Gutteil mit ihrem Chef
das TLT verließen, sei das
Gastspiel im Haus der Musik
„höchst emotional gewesen“.
Dass Gasa Valga dort überhaupt einen Termin mieten
konnte, war so einfach freilich nicht. Nach Informationen der TT bedurfte es dazu
der Intervention von hoher
politischer Stelle.
Ideal ist das Haus der Musik
für das Tanztheater allerdings
nicht. Das sieht auch Gasa
Valga so: „Es fehlen die Kulissen und die seitlichen Gassen
für schnelle Auf- und Abgänge und die Bühne ist relativ
klein.“ Das Große Haus des
Landestheaters, Gasa Valgas
jahrzehntelanger Arbeits-
platz, wäre als Location ideal.
„Natürlich würde ich mit Limonada sehr gerne im Großen Haus auftreten“, sagt
Gasa Valga ohne Umschweife. Nachsatz: „Wir würden
Saalmiete bezahlen oder das
Landestheater an den Ticket-
Einnahmen beteiligen.“
Terminlich wäre er flexibel: „Es gibt etliche spielfreie
Abende im Großen Haus. Die
könnten wir nützen, um Publikum ins Haus zu bringen.“
Und, auch wichtig: Das Theater würde durch Anmietung
Zusatzeinnahmen lukrieren.
200.000 Euro Kosten extra
Aktuell ist Gasa Valga in Innsbruck auf Ausweichquartie-
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re angewiesen. Dabei verschlingen Mieten sowie die
Errichtung von Bühnen und
Tribünen Unsummen. So
auch beim „Innsbruck Winter Dance Festival“ in der
Dogana vergangenen Februar. Gasa Valga: „Für Saalmiete und Bühnentechnik lagen
die Kosten zusammen bei
deutlich jenseits von 200.000
Euro.“
Leider „ausdisponiert“
Aus der Chefetage des TLT
kommen allerdings keine guten Nachrichten für Gasa Valga. „Die Konditionen einer
externen Vermietung werden im Einzelfall festgelegt.
Fremdvermietungen sind in
der Praxis sehr schwierig und
kaum möglich“, heißt es in
einer g i Stellung
nahme von Intendantin Irene
Girkinger und Co-Geschäftsführer Markus Lutz. Beider
Begründung: „Besonders das
Große Haus ist quasi ausdisponiert. Wenn dort nicht
gespielt wird, wird geprobt
oder es stehen Revisionsarbeiten an.“ Die Spielpläne des Landestheaters seien
sehr dicht. „Die vorhandene
Infrastruktur deckt die internen Anforderungen und wird
entsprechend in Anspruch
genommen“, erklären Girkinger und Lutz.
Klingt nicht gerade nach einer Einladung an Gasa Valga.