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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_10_15_Presse_OCR
- S.3
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Tiroler Tageszeitung
TirolerseTageszeitung
„Kunst für die Baustelle gesucht“, Seite 12
15.10.2024
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Zeitgenössische Interventionen mit Arbeiten aus der Sammlung gab es am Ferdinandeum immer wieder, etwa mit „sentire“ von Julia Bornefeld. nuse
Kunst für die
Baustelle gesucht
Kunst für den Umbau des Ferdinandeums soll Sichtbarkeit verstärken,
100.000 Euro stehen bereit. Umgesetzt wird dann auch Kunst am Bau.
Von Barbara Unterthurner
Innsbruck - Das Was und Wie
überlassen die Tiroler Landesmuseen (TLM) den KünstlerInnen — sie geben das Wo,
Wann und das Wieviel vor.
Am Wochenende haben die
stelle, sondern auch Projekte
realisieren, die das Museum
in Beziehung zur Stadt setzen. „Wir brauchen Ideen,
die den öffentlichen Raum
mitdenken“, sagt Rosanna
Dematte, TLM-Kuratorin
und Leiterin der Sonderpro-
TLM den geplanten künstle- jekte, die den künstlerischen
rischen Wettbewerb für den Wettbewerb betreut. Damit
anstehenden Umbau des Fer- enden ihre Wünsche allerdinandeums veröffentlicht. dings nicht, die Entwürfe sol-
Gesucht wird Kunst für die len zudem den Transforma-
Baustelle, also eine ä i des M
re Intervention für Bauzaun
oder Baugerüst, für den Museumsvorplatz — aber auch
Projekte, die gleichzeitig ins
Digitale wachsen dürfen. Insgesamt 100.000 Euro wollen
sich die Landesmuseen das
kosten lassen.
Wozu das Ganze? Mit zeitgenössischer Kunst wollen
die TLM nicht nur eine schnöde Bespielung ihrer Großbau-
verständlich machen - ohne
dabei auf Nachhaltigkeit bei
Produktion und Produktionsprozess zu vergessen. Umgesetzt werden sollen das oder
die Siegerprojekte ab März
2025. Mit einer Eröffnung des
Ferdinandeums ist mit 2027
zu rechnen. Stand heute.
Bis dahin soll auch der zweite künstlerische Wettbewerb
am Haus längst abgeschlossen
‚ ‚ Wir brauchen
Ideen, die den öffentlichen Raum mitdenken, die Beziehung zur
Stadt sichtbar machen.“
Rosanna Dematte
(TLM-Leiterin Sonderprojekte)
sein, fürs Ferdinandeum neu
ist auch die Umsetzung von
Kunst am Bau geplant — also
Kunst, die bleibt.
In der Vorgangsweise orientieren wollen sich die TLM
hierfür am Vorarlberg Museum, erklärt Dematte, der
früheren Wirkstätte von Landesmuseen-Direktor Andreas
Rudigier. Der 2013 in Bregenz
eröffnete Neubau ist für seine
Fassade und die „Betonblüten“ darauf bekannt, gestaltet wurde sie vom Südtiroler
Manfred Alois Mayr. Eine Arbeit, die in enger Kooperati-
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on mit den Architekten, also
während der Bauphase, entstand. In Innsbruck wünscht
man sich einen ähnlichen
gemeinschaftlichen Prozess.
Anders als für die temporäre
Intervention werden KünstlerInnen für diesen Bewerb
aber geladen.
Für die Kunst an der Baustelle können sich Interessierte noch bis Ende des Monats
mit ihren Portfolios bewerben. Beschränkungen nach
Alter oder Herkunft gibt es
keine. Erst in einem zweiten
Schritt wird die 12-köpfige (!)
Jury dann Ausgewählte mit
der finalen Konzepterstellung
beauftragen, ein Abschlagshonorar (je 2000 Euro) hat
Dematte dabei budgetiert.
Man wolle KünstlerInnen,
die nicht ausgewählt werden,
schließlich für ihre Arbeit fair
bezahlen.