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Jahr: 2024
/ Ausgabe: 2024_10_23_Presse_OCR
- S.26
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Bezirksblätter Innsbruck
„Goethes Besuch in Innsbruck“, Seite 19
Goethes Besuch in Innsbruck
1786 begab sich Goethe von Innsbruck über den Brenner nach Rom
Auf seiner legendären „italienischen Reise“ legte Goethe einen Stopp in Innsbruck ein, wo
er nachweislich 1786 nächtigte.
Später, im Jahr 1790, besuchte
er die Stadt erneut, besichtigte Schloss Ambras und kehrte
abermals im Gasthaus „Goldener Adler“ ein - die Goethestube und eine Gästetafel erinnern
bis heute daran. Goethe hielt
seine Erlebnisse und Eindrücke
akribisch fest: „Bei Zirl fährt
man ins Inntal herab. Die Lage
ist unbeschreiblich schön, und
der hohe Sonnenduft machte
sie ganz herrlich. Der Postillon
eilte mehr, als ich wünschte: er
hatte noch keine Messe gehört
und wollte sie in Innsbruck, es
war eben Marientag, um desto
andächtiger zu sich nehmen.
Nun rasselte es immer an dem
Inn hinab, an der Martinswand
vorbei, einer steil abgehenden
ungeheuern Kalkwand. Zu dem
Platze, wohin Kaiser Maximili-
Johann Wolfgang von Goethe in der Campagna.
an sich verstiegen haben soll,
getraute ich mir wohl ohne Engel hin und her zu kommen, ob
es gleich immer ein frevelhaf-
MeinÖsterreich
MeinInnsbruck
tes Unternehmen wäre. Innsbruck liegt herrlich in einem
breiten, reichen Tale zwischen
hohen Felsen und Gebirgen.“
Foto: Klassik Stiftung Weimar
Goethes Reise wäre nach heutigen Maßstäben alles andere
als bequem. Anstelle moderner
Transportmittel standen ihm
nur Kutschen zur Verfügung,
die über unebene, teils schlammige und steinige Wege holperten. Die Straßen wiesen zahlreiche Schlaglöcher auf, die den
Reisenden ordentlich durchrüttelten. Rund zwei Monate
war Goethe unterwegs, bevor er
schließlich in Rom ankam.
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