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Jahr: 2024

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Kronenzeitung

„Innsbruck droht in roten Zahlen zu versinken“, Seite 22

Innsbruck droht in roten
Zahlen zu versinken

Bis zu 13 Mio. € Minus im operativen Geschäft, dazu 59 Mio. €

neue Schulden: Das Innsbrucker Budget gerät aus den Fugen. . .

teinig ist er, der Inns-

brucker Budgetpfad.

Und voller Löcher.
Mit ernsten Mienen stellten Finanzdirektor Martin
Rupprechter und BM Johannes Anzengruber die Eckdaten des Budgets 2025
vor. Das Ergebnis ist alarmierend: Die Schere zwischen Einnahmen und Ausgaben geht weiter auseinander. Und es ist kein Ende
absehbar: Denn 2033 wird
ein 33-Mio.-€-Kredit fällig,
zudem steigen die Ausgaben für die IKB-Pensionisten weiter an: von 8 auf 20
Mio. Euro — und zwar pro
Jahr. Das Anlagevermögen,
das diese Erhöhungen hätte
abfedern sollen? „Alles
längst aufgebraucht“, sagt
Anzengruber. Die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung
weist im schlechtesten Fall
ein Minus 13,6 Mio. € aus.
„Vom Bund kommen noch
weniger Ertragsanteile als
erwartet“, erläuterte Rupprechter. Ob das Minus so
groß bleibt, ist unklar. Fakt
ist: Der Stadtsenat wird

PHILIPP NEUNER

Tiroler Politik
kurz notiert

heute die erste Tranche an
neuen Schulden beschließen. Kolportiert werden 35
Mio. € frisches Geld, finanziert über die Raiffeisen-
Landesbank. Kurioserweise
passiert das, bevor das Budget im Dezember-Gemeinderat beschlossen ist.

Der Geldbedarf ist damit
aber noch nicht gedeckt:
Denn die Investitionen in
Höhe von 59 Mio. € werden
zu 100% mit neuen Krediten finanziert. Gebraucht
werden diese u. a. für Eiskanal, Campagne, Boznerplatz neu und Pflichtausgaben im Bildungs- und So-

_ Überblick Budget 2025 - Auszahlungen _

zialbereich. Der Schuldenstand steigt von derzeit 171
auf bis zu 223 Mio. €.

13 Mio. Euro kalkuliert
die grün-weiß-rote Stadtregierung Dividende von der
IKB ein. Ob die tatsächlich
so hoch ausfällt, ist aber ungewiss. Jedenfalls sollen die
Müllgebühren um 10% erhöht werden, bei den anderen Abgaben sind zumindest Indexierungen geplant.

Wo wird also gespart?
Bei den — Subventionen
jedenfalls nicht. Diese betragen wie im Vorjahr 27
Mio. €. Beim Personal, mit
145 Mio. € schon jetzt der
größte Brocken im Budget,
auch nicht. Im Gegenteil:
44 neue Dienstposten werden geschaffen.

Ein Plus an Einnahmen
erhofft sich Anzengruber
durch die Ansiedlung neuer
Betriebe auf Sstädtischen
Grundstücken. Und er
mahnt _ Strukturreformen
bei Land und Bund ein.
„Ansonsten wird die Zahl
der Abgangsgemeinden immer noch größer!“

Finanzdir. Martin Rupprechter (li.) und BM Johannes Anzengruber: „Kein Wunschkonzert!“

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Foto: Neuner 5hilipp