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Jahr: 2024

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„Boden schützen“, Seite 18+19
8.11.2024

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Entsiegelter Dorfplatz in der Gemeinde Obergrafendorf

Boden schützen

Strategische Flächenentsiegelung und intelligentes Regenwassermanagement werden für
Städte und Gemeinden immer wichtiger im Kampf gegen Hitze und Extremwetterlagen.

ie Hochwasserkatastrophe in Nie-
Dderösterreich im September hat

das Thema Regenwassermanagement wieder mit Nachdruck in den Mittelpunkt der öffentlichen und politischen
Diskussion gerückt.
Diese Naturereignisse verdeutlichen,
wie essenziell die Rolle des Bodens als
Wasserspeicher ist, um städtische und
ländliche Infrastrukturen vor den Folgen von Starkniederschlägen zu schützen. Der Klimawandel bringt nicht nur
häufigere Extremwetterereignisse wie
Starkregen, sondern auch Hitzewellen
mit sich, wodurch die Fähigkeit des
Bodens, Wasser zu speichern und Verdunstungskühle zu erzeugen, von großer
Bedeutung ist.
In Österreich hat der Schutz des Bodens
in den vergangenen Jahren an Bedeutung
gewonnen, da Bodenschutz nicht nur den
Erhalt unserer Lebensgrundlagen, sondern auch die Anpassung an den Klimawandel betrifft. Insbesondere in urbanen

Leonhard Hartinger, Klimabündnis Ö ich

Gebieten wird deutlich, dass eine strategische Entsiegelung von Flächen, kombiniert mit einem intelligenten Regenwassermanagement, ein zentraler Hebel ist,
um die Resilienz gegenüber extremen
Wetterereignissen zu stärken. Dieser
Ansatz steht zunehmend im Fokus von
Kommunen und Gemeinden, die durch
innovative Projekte Vorreiter im Bereich
der Klimaanpassung werden.

Bodenversiegelung und
Klimaanpassung

Österreich verzeichnet jährlich einen
Bodenverbrauch von etwa 40 Quadratkilometern, wobei rund die Hälfte davon,
das entspricht in etwa der Fläche des
Wörthersees, versiegelt wird. Diese hohe
Versiegelungsrate stellt uns vor enorme
Herausforderungen, insbesondere im
Hinblick auf den Klimawandel und die
damit einhergehenden Extremwetterereignisse wie Starkniederschläge. Besonders bedenklich ist der hohe Anteil

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von Verkehrsflächen und Einzelhandelsgebäuden, die nicht nur den natürlichen
Wasserkreislauf unterbrechen, sondern
auch zur Erwärmung der Städte beitragen. Das Phänomen der „Hitzeinseln“,
bei dem sich städtische Gebiete aufgrund
von Asphalt- und Betonflächen stärker
aufheizen, wird in Zeiten des Klimawandels immer mehr zur Belastung. Parallel
dazu gefährden diese versiegelten Flächen die Fähigkeit des Bodens, Regenwasser aufzunehmen, was das Risiko von
Überschwemmungen in urbanen Regionen erhöht. Die Folgen zeigen sich nicht
nur in der Zunahme von Überschwemmungsschäden, sondern auch in den steigenden Kosten für die Instandhaltung
der städtischen Infrastruktur.

Gleichzeitig stehen in Österreich rund
400 Quadratkilometer versiegelte Brachflächen ungenutzt zur Verfügung. Diese
Flächen bieten ein großes Potenzial für
Entsiegelungsprojekte, die dazu beitragen können, den Boden wieder nutzbar

© Korı: Gemeinde Ober grafendarf